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Liebe Leut‘,

letzte Woche fragte mich eine Kundin, ob es Quitten in Deutschland denn schon lange gäbe. Ihr Freund behauptete, Quitten gäbe es erst ganz kurz in Deutschland – sie kämen vom Schwarzen Meer.

Ja, das könne man meinen, da es jedes Jahr ein großes Erstaunen hervorruft am Marktstand, was das denn für Früchte seien, ob man sie roh essen könne oder was man damit machen solle und wie sie denn schmecken.

Doch die Quitte ist schon in Deutschland heimisch seit ca. 800 nach Christi. Sie dürfte aber zu den ältesten Früchten überhaupt gehören: Archäologen bestimmen die erste kultivierte Form auf 4000 vor Christi. Und wo? – in Babylon – dem heutigen Irak. Heutzutage ist sie weltweit verbreitet – es gibt so viele unterschiedliche Sorten – man schätzt etwa 200 – doch in Deutschland vielleicht noch dreißig.

Woher kommen unsere Quitten?

In der Streuobstwiese der Öko Agrar GmbH Jahnsfelde (3 km von hier) gibt es viele verschiedene Quittenbäumchen, die ich beernten darf. Sie wurde nach der Wende als Sortenpool vom Obstbau versuchsanstalt in Müncheberg angelegt. Normalerweise mischen sie die Quitten mit in ihren Apfelsaft, doch Äpfel blieben dieses Jahr aus. Deshalb darf ich durch die Anlage streunen und die schönsten duftenen Quitten pflücken und Euch zum Markt mitbringen.

Was ist das für ein betörender Duft?

Er ist unverwechselbar und schwer zu charakterisieren – es gibt im Pflanzenreich nichts Ähnliches. Sich drei Quitten in die Küche zu legen sorgt auf jeden Fall für einen tollen Geruch in ihr. Und Duft- und Aromastoffe sind für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit von großer Bedeutung.

Kann ich Quitten roh essen?

Nein. Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie sich nicht so durchsetzen konnte.

Was ist zu beachten?

Für die Verarbeitung ist generell zu beachten: Den Flaum zuallererst mit einem trockenen Küchentuch abreiben: Die Härchen enthalten ein ätherisches Öl, das den Geruch und Geschmack des Fruchtfleisches beeinträchtigen. Nach dem Abreiben die Früchte waschen, um auch letzte Flaumreste zu entfernen.

Ein einfaches Rezept zum Kennenlernen:

Quittenpürree

2 kg Quitten, 1,5 - 2 l Wasser, 100 g Zucker

1.)  Die Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben. Die Früchte schälen, viertel und entkernen. Die Fruchtviertel in Stücke schneiden.

2.)  Die Quitten mit kalten Wasser aufsetzen. Zucker zugeben, aufkochen, bei schwacher Hitze weich garen. Die Quitten sind gar, wenn man sie zwischen den Fingern zerdrücken kann.

3.)  Die Quitten durch die Flotte Lotte drehen, eventuell noch durch ein Sieb streichen.

Passt wunderbar zu Pfannkuchen oder Kartoffelpuffer

 

Apfel- oder Birnenquitten?

Apfelquitten (Cydonia oblonga maliformis) sind die aromatischeren Quitten. Sie haben aber ein härteres und trockeneres Fruchtfleisch, was zudem mit mehr Kernen versetzt ist.

Birnenquitten (Cydonia oblonga piriformis) sind lieblicher im Geschmack, sie sind weicher und haben weniger Steinzellen.

Hier sieht man mal wieder: alles Gute ist selten beisammen.

 

Hausapotheke

Jetzt in der Jahreszeit, wenn die Quitten reif sind, plagen uns ja manchmal Halsschmerzen oder der Magen mag nicht so sich umstellen von leichter Sommerküche auf schwerer verdauliche Kohlgerichte. Quittenmus hilft bei beidem.

 

Na mal schauen, ob die Quitten zu ihrer verdienten Aufmerksamkeit gelangen am Samstag.

Marktcrew:

Juchuh! Ich kann eine Stunde länger schlafen! Peter hilft beim Aufbau und so brauchen wir erst um 2h45 losfahren am Samstag und ich bin nicht um 8h, wenn wir aufmachen schon so müde und kaputt. Nach Anschluss der Beleuchtung übernimmt er den Kartoffel – Zwiebelaufbau und die Kürbisse und Quitten.

Frank übernimmt dann den weiteren Logistikteil: Waagen, Kassen – Strom

Rahel wird wieder in die Welt der Spezialitäten eintauchen: Meyer Zitronen, Esskastanien, Medjuhl Datteln, frischer Ingwer…

Steffi übernimmt den Obstaufbau, jede Menge Birnensorten und die ersten Orangen

Magdalena die Salate – Juchuh: Feldsalat und Postelein und Chicorée….

Und Chiawun und ich das ganze regionale Gemüse (statt Tomaten, Paprika und Zucchini) jetzt Wirsing, Blumenkohl, Spitzkohl, Schwarzkohl, Grünkohl, roter Federkohl, Brokkoli, Sellerie, Porree, Wurzelpetersilie , viele leckere Möhrensorten und so viel mehr!

Bis Samstag

Alles Liebe wünscht Suse