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Liebe Leut‘,

habt so Dank für Eure ganzen Unterstützungsmails, die ich im Einzelnen gar nicht alle beantworten konnte, die mich hier draußen über alle Maßen erfreuten und beruhigten. Fühle mich so sehr getragen und verbunden!

Als ich vor drei Wochen den Rundbrief anfing mit dem Satz: „Nicht im Januar oder Februar würde ich Winterpause machen, sondern jetzt…“ bezog sich das darauf, dass es in den Monaten März/April keine regionale Ware aus dem Lager mehr, und noch keine regionale Ware vom Acker gibt. Wir also lediglich mit europäischer Ware handeln, bis die Lücke wieder geschlossen ist. Da dachte ich noch gar nicht an Corona.

Jetzt sind wir Gärtner*innen also besser mit voller Kraft und gesund in unseren Gärtnereien als auf dem Markt. Und überlassen das pure Handeln den Bioläden.

Durch die starken Nachtfröste der letzten Woche ist hier noch nix zu ernten. Nur wer geheizte Gewächshäuser hat, kann jetzt schon erste Salate zum Markte tragen.

So verlängern wir unsere Markt-Pause noch um eine Woche. Auf den 18.April. In der Hoffnung, dass sich die Situation bis dahin etwas normalisiert hat.

Dann bekommen wir nämlich auch die ersten Jungpflanzen der Gärtnerei Apfeltraum mit. Hier auf der Homepage kann man sich schon das Sortiment anschauen und vielleicht schon seine Wünsche zusammenstellen.

Salate, Spinat, Lauchzwiebeln und Radieschen können dann auch geerntet werden und mal sehen, was die warmen Tage jetzt alles noch hervorkitzeln.

Wir haben jedenfalls noch nie so sehr den Frühling erlebt wie dieses Jahr. Sonst alljährlich zerrissen zwischen Marktvor- und nachbereitung mit Berlinfahrerei einerseits und aller dringenden Frühjahrsarbeiten in der Gärtnerei andererseits. Dagegen jetzt ganz und gar nur das Eine denken und tun. Endlich mal im Zeitrahmen bleiben können und nicht hinterherlaufen. Nicht angestrengt nur schnell, schnell machen, sondern die Blüte sehen, die sich gerade öffnet – die Falter einzeln wahrnehmen, die neben einem flattert - die erste Schwalbe (Sonntag) gleich begrüßen zu können.

Ganz ein anderes Erleben.

Auch das Dorf ist ein ganz anderes. Die Begegnungsstätte ist geschlossen und die sonst in Berlin arbeitenden und hier lebenden Menschen verstärkt im Homeoffice. Ruhig ist es. Die Menschen hier nehmen sich wieder wahr, denn so begegnet man vielen wieder über den Gartenzaun, die man lange nicht bemerkte oder sprach. Mein Ab Hof Verkauf, sonst sehr verwaist, wird wieder Anlaufpunkt.

Man sieht keine Flugzeuge am Himmel und hört kaum Autos auf der Straße. Friedlich erscheint einem das Leben hier. Wenn wir keine Nachrichten am Abend schauen würden…

Vielleicht drehen wir den Rundbrief mal rum. Das heißt: ihr schreibt mir mal. Ja, hättet Ihr Lust? Wie sich Euer Leben verändert hat. Was Ihr daraus gerne für die Zeit, wenn das Rad sich wieder dreht, mitnehmen würdet vielleicht.

Wir bereiten hier weiter die Saat für üppige Markttische im Sommer und passen hier alle sehr gut auf, dass wir nicht erkranken und dann nix daraus werden würde. Gesundheit, das wünsche ich Euch auch allen, sowie friedliche Osterfeiertage.

 

Suse