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Liebe Leut‘,

seit Montag ist Stille in der Werkstatt auf meinem Hof…. Ja, jetzt sind die letzten Schwalben weggeflogen – sie waren gerade erst geschlüpft, als der große erste Schwarm schon Mitte August Richtung Süden aufbrach. Hoffentlich schaffen sie ihre beschwerliche Reise.

Ein großes Verlassenheitsgefühl überkommt mich immer, wenn das fröhliche Gezwitscher nicht mehr zu hören ist. …auch wenn es natürlich Vorteile hat, wenn nicht alle Arbeitsgeräte und der ganze Boden „verschissen“ ist.

 

Doch das nehmen wir immer gerne in Kauf für die Lebensfreude auf den Höfen im Sommer mit den Flugkünstlern Schwalben tagsüber (und den Fledermäusen in der Nacht) – Was alles in so einem alten offenen Feldsteingebäude wie unserem Haus hier mit uns lebt, ist wahrscheinlich unvorstellbar – wieviele Wildbienen, Hornissen, Wespen – wieviele Gartenrotschwänze, Spatzen und Meisen, wieviele von mir nicht wahrgenommene Tiere aller Art sich hier zuhause fühlen und diese Stätte so lebendig sein lassen. Ein schönes Gefühl.

Kaum jedenfalls sind die letzten Schwalben gestartet, kreist heute eine Hundertschaft Kraniche laut schreiend über meinem Haus – die nächsten, die hier auf der Durchreise sind.

Foto: Christine Peisker

Die kältere Jahreszeit kommt und in den Gärtnereien ist man kräftig dabei, das Lagergemüse zu ernten.

Jedes Jahr ein Wettlauf. Man weiß ja nie, wann der erste Frost da ist. Anfang Oktober hat es sonst spätestens hier in der Region erste Fröste gegeben…. dann ist es meist nochmal wärmer geworden, aber das hilft dann auch nicht mehr. Rote Bete kann gar keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ab. So sitzen alle gerade auf der Erde und ziehen raus und kappen das Grün ab und sammeln in Kisten und schleppen die Kisten vom Acker….

Das sind anstrengende lange Tage, gerade wenn es nass kalt und windig ist. Aber früher kann man da auch nicht mit anfangen. Zum einen sind die Möhren dann noch gar nicht erntereif, zum anderen muss es auch eine gewisse Kühle haben, damit sie überhaupt ihr Wachstum einstellen und gute Lagermöhren werden.

Die Kürbisse sind schon im Lager. Sie sind verwöhnter – mögen es gar nicht gerne zu kühl - da reichen schon unter 10°C. Eine 10 kg – schwere Napfkiste mit Kürbissen drinnen, die man vom Acker schleppt, kommt einem viel viel schwerer vor, als eine 10 kg Kiste Möhren. Warum? Wohl, weil sie in der Kiste noch etwas Spiel haben und immer etwas hin und her kullern, was das Tragen erschwert,.

Nach einem Tag Kürbisse vom Acker holen ist in allen Gärtnereien um 20h das Licht aus und alles schläft tief und fest…

Kürbisse:

Spaghettikürbis:

Sein Name kommt nicht von ungefähr, denn das Fruchtfleisch zerfällt im gekochten Zustand und ähnelt in seiner Form der italienischen Nudel.

Zubereitung:

Den Kürbis mit der Gabel rundherum einpieksen. Wasser in einem entsprechend großen Topf zum Kochen bringen, den Kürbis hineingeben und etwa 40 min köcheln lassen.

Dann den Kürbis herausnehmen, quer durchschneiden und entkernen. Die Frucht nochmals längs halbieren. Das Fruchtfleisch in der Schale mit einer Gabel auflockern, mit Olivenöl beträufeln oder Butterflocken aufsetzen. Alles mit groben Salz bestreuen, mit Zitronensaft abschmecken und abgezupftes Basilikum darüber streuen.

 

Buttenut: buttrig – nussiger Geschmack. Hat nur kleines Kerngehäuse wie bei Birnen – der ganze Hals ist Fruchtfleisch. Schale kann nicht mitgegessen werden, kann aber leicht mit dem Sparschäler geschält werden.

Futsu black: hat ein süßes nussiges maronenartiges Aroma. Seine Schale kann man noch mitessen (nach längerer Lagerzeit nicht mehr) nach dem Garen, also am besten in Spalten schneiden und auf dem Backblech im Ofen garen oder als Ganzes gefüllt – wie Bratäpfel. Durch seine Süße eignen er sich auch gut für Kuchen und Süßspeisen.

Hokkaiddo grün und orange – die Schale wird weich beim Garen, für Suppe eignet sich der orange Hokkaido besser, zum Garen im Ofen schmeckt der grüne besser und ist mit seinem Kontrast mit der grünen Schale auch attraktiver

Muskatkürbis: der einzige Kürbis, den man auch roh essen kann. Er ist schön fruchtig mit leichtem Muskataroma.

 

Frischer Ingwer aus Meklenburg Vorpommern

Und passend für alle Kürbisgerichte gibt es wieder frischen Ingwer

Am Samstag das Markt Team:

Rahel, unsere Kräuterfee ist zurück und wird es kaum glauben können, wie sehr das Kräuterangebot jetzt Anfang Oktober geschrumpft ist, denn sie war die letzten fünf Wochen im Süden

Magdalena war auch in den Semesterferien auf verschiedenen Höfen als Praktikantin und wird sich auch wundern, dass inzwischen Endivien, Zuckerhut und Radicchio das Salatangebot bereichern

Smilla kann endlich ausreichend Trauben, Birnen und Äpfel auf ihren Obsttisch verteilen – so richtig ein Herbstangebot auspacken

Dan, Antje und ich werden der immer größer werdenden regionalen Gemüsevielfalt eine Struktur verleihen, so dass unser Marktstand wieder in voller Pracht leuchten kann.

Und Chiawun bereitet die ganze Logistik so vor, dass alle Abläufe perfekt passen.