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Liebe Leut‘,

im Monat Mai lebte und arbeite ein Lehmofenbauer hier mit uns (er baute einen wasserführenden Speicherofen in die Mietwohnung).

Da wir beide Einzelunternehmer sind und beide immer so weit draußen am unserem Energielevel entlang schubbern, dass wir oft voller Erschöpfungszuständen sind - weil wir beide auch voller Leidenschaft für unser Tätigsein brennen – haben wir in dieser Zeit einen gegenseitigen Blick auf unsere Leben geworfen.

Sehr spannend, welch Unterschied! Beide arbeiten wir mit der Natur und Naturmaterialien und beide an den Grundbedürfnissen des Menschen. Essen und Wärme. Doch Falko hat einen Auftrag, eine Kundin. Er kauft Materialien, die ewig halten und verbaut diese zu Kunstwerken der Ästhetik und der Ingenieurskunst, die 100 Jahre so halten und wirken können. Die Aufträge können sich auch mal um ein halbes Jahr verschieben, falls etwas dazwischen kommt.

Ich selber baue in meinem Kräutergarten ca 100 verschiedenen Kulturen an für Hunderte verschiedene Menschen. Kaufe dann von den Kollegen jede Woche für Tausende Euros wunderbare Schätze des Gemüsebaus für meinen Marktstand dazu. All das verliert sofort an Wert; wird welk, vertrocknet, verdirbt innerhalb von Tagen. Der Markt ist genau am Samstag von 8h bis 14 h. Kann gar nicht verschoben werden – jede Minute zählt am Marktvortag und Markttag selber.  Innerhalb jeder Woche ist der Aussaatzeitpunkt, der Pflanz-, der Hack- und Jätezeitpunkt und am Ende der Erntezeitpunkt fest umrissen. Da kann nicht viel geschoben werden, meist gar nix.

Das Wetter ist bei uns der alles entscheidende Faktor – beim Gärtnern und beim Markttag. Es gibt keinen festen Auftrag, keine verbindliche Zusage….. wir hoffen und bauen auf verlässliche Kunden. Und sind sehr damit gesegnet in Friedenau -  DANKE EUCH!

Ja, das war spannend den Vergleich anzustellen.

Rhabarber geht zuende – Erdbeeren dauern noch.

Wir in unserer kleinen Gärtnergemeinschaft hier rund um Berlin versuchen ja auch - und auch gerade - in den Sommermonaten ein Treffen pro Monat auf einem unserer Betriebe hinzubekommen. Denn nur jetzt können wir etwas sehen. Nur jetzt steht etwas auf dem Acker, wo man sich austauschen und seine Erfahrungen teilen kann. So waren wir gestern auf dem Hof Schwalbennest am Parsteiner See.

Der Rhabarber ist jetzt fast abgeerntet, doch, wie fast alles dieses Jahr, brauchen die Erdbeeren 2 Wochen länger als die vorhergehenden Jahre. So bekommen wir jetzt noch Erdbeeren aus Süddeutschland zum Markt.

Auf den Fotos sieht man, wie klein das Gemüse noch ist und selbst die Möhren, Pastinaken und Rote Beten schauen gerade aus der Erde und müssen jetzt gejätet werden. Tomatenpflanzen sind auch noch so klein.  Dass wir regionale Tomatenfrüchte schon anbieten können, liegt nur am beheizbaren Gewächshaus in Pretschen im Spreewald.

Die ersten blauen Kohlrabi

Ja, es ist soweit, die Köstlichsten aller Kohlrabi: die AZUR STAR aus Libbenichen können geerntet werden. Das wird die Attraktion auf unserem Stand am Samstag.

Ein wunderbares Marktteam wird dabei sein, ich entspanne schon beim daran denken.

·         Peter baut den Stand mit mir morgens in aller Frühe auf und

·         Katja hat den schwierigsten Posten, das ganze Obstangebot, welches im Juni alles sprengt, auf ihren Tisch zu balancieren

·         Rahel hat auch eine immer größere Kräutervielfalt auf ihrem Spezialitätentisch unterzubringen

·         Simon schwelgt in Salaten und Lauchzwiebeln, Radieschen, die schön scharf sind

·         Und Steffi, Hannah und ich werden die Gemüse so schön es geht arrangieren

Der Wetterbericht sagt bestes Marktwetter voraus – nun bleibt nur noch die Anspannung, ob die Friedenauer auch zum Markt kommen? Mal sehen…

 

Sommerliche Grüße von Suse