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Liebe Leut‘,

ist es nicht wunderbar, dass es jede Nacht noch etwas friert und die Tage auch noch kühler sind dieses Frühjahr? So kann ich „es“ langsamer und bewusster erleben, dieses magische lebendig werden aus der Winterstarre. Die ersten Obstbaum-Blüten sind hier die der Mirabelle (Spillinge) und sie stehen kurz vorm Platzen.

              

Das ist dann ein solches Eldorado von Bienengesummse und süßem Nektarduft… es kann nur noch wenige Tage dauern. Das Grün der Felder könnte jeden Tag neu beschrieben werden – es wird stündlich irgendwie grüner und grüner und grüner. Die Veilchen blühen schon, auch die Taubnesseln und ganz zart der Ehrenpreis. Noch sind andere Pflanzen kaum zu sehen, da reichen die kleinen zarten Blüten dieser drei, um von den ersten Insekten gefunden zu werden.

                                           

Apropos Insekten: sagte ich nicht schon neulich, dass ich das Gefühl habe, es bewegt sich gerade ganz viel? Und siehe da, sogar unser Brandenburger Landwirtschaftsminister Vogelsänger schafft es, sich zu bewegen und kündigte auf dem eiligst einberufenen nicht öffentlichen Insektengipfel am Montag die Förderung von Blühstreifen an – als letztes Bundesland.

                          

Der Fernsehsender arte hat ja schon viele gute Reportagen über das Thema Landwirtschaft gebracht. In der Mediathek kann man gerade „Wie schaffen wir die Agrarwende“ abrufen. 53 min die sich lohnen.

                                       

Eine weitere Initiative ist: „farmers for future“. Demeter-Landwirt Jakob Schererz vom Bauckhof Stütensen ruft gemeinsam mit dem Demeter-Verband andere Bio-Landwirt*innen auf, sich der Erklärung anzuschließen: „Wir müssen was tun, ein Weiter-so ist keine Option! Die Schülerinnen und Schüler, die freitags für ihre Zukunft und die unserer Erde auf die Straße gehen, treten dafür ein, dass unsere Wirtschaftspolitik zu einer Klimapolitik wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – die „Scientists for Future“ – unterstützen ihre Forderungen mit Fakten. Bereits heute setzen wir Bio-Bäuerinnen und -Bauern uns auf den Höfen fürs Klima ein – und wollen dabei noch besser werden. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns solidarisieren!“

                                         

Damit dieser ganze tolle Aktionismus nicht der Frühjahrsmüdigkeit zum Opfer fällt, ernte ich Euch ganz viele junge zarte Frühjahrskräuter für den Samstagsmarkt. Da könnt Ihr zum Beispiel Suppe von kochen:

                                            

Wildkräutersuppe

·         750g Kartoffeln (mehlig kochend)

·         1 Karotte Oxhella

·         1 große Zwiebel

·         1,25 l Gemüsebrühe

·         2 Handvoll Frühjahrskräuter gemischt

·         100 ml Sahne (bzw. Hafercuisine)

·         1 TL Meersalz

·         Olivenöl zum Anbraten + Pfeffer

Zwiebeln und Kartoffeln schälen und fein würfeln, die Karotte waschen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebeln in einem großen Topf in Olivenöl anschwitzen, dann Kartoffeln und Karotte zugeben und kurz mitdünsten. Das Gemüse mit Gemüsebrühe aufgießen, die Suppe aufkochen und bei mittlerer Hitze ca. ¼ h köcheln lassen. (Kartoffeln und Karotten sollen weich sein). Inzwischen die Blätter der Frühjahrskräuter verlesen, waschen und fein hacken. Zur Suppe geben und für ein paar Minuten bei schwacher Hitze garen lassen. Die Sahne unterrühren und die Suppe kurz pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Blüten garnieren.

                                  

Löwenzahn:

Von dem nehmen wir extra viel mit, denn die Bitterstoffe des Löwenzahns sind ideal für die Frühjahrskur: sie rütteln uns aus dem Winterschlaf, bringen das Blut in Schwung und machen alle Organe bereit für den großen Hausputz. Wer mag, kann es mit diesem grünen smoothie probieren:

·         1 Staudensellerie

·         2 Gurken

·         2 Washington Orangen geschält

·         Eine Handvoll Löwenzahnblätter

In den Entsafter geben und gleich in Gläser füllen und genießen

Und natürlich kann man auch einen traumhaft leckeren Salat mit den ganzen Frühjahrskräutern machen, die wir am Samstag für Euch dabeihaben werden. Und der erste Bärlauch wird dabei sein!!

Und selbst Natyra Äpfel sind noch einmal angekündigt – hoffe inständig, dass es klappt und auch wir noch welche abbekommen.

                                  

Ganz zum Schluss meine neueste Buchempfehlung zum Thema Landleben in Brandenburg. Lola Randl „Der große Garten“. Ganz passend dazu, dass wir Gärtner jetzt nur noch eine halbe Seite vor dem Einschlafen schaffen: viele kleine Kapitel, die dem ganzen eher das Gefühl eines Tagebuchs, denn eines Romans geben.

Samstag wieder bei entspannten Marktwetter (so jedenfalls die Prognose) und entspannten Marktteam: Antje und Katja, Hannah M. und Ewa und Magdalena und ich, Suse