Liebe Leut‘,
es ist noch dunkel, aber draußen singt die Amsel ihr schönes Lied trotz des leichten Frostes. Frühling. Gestern schon 20°C am Nachmittag. Da wächst es doch.
Junger zarter regionaler Spinat – sibirischer Kohl – breitblättrige Rauke – Rucola – Asiasalate – Barbarakresse – Postelein - Hirschhornwegerich und Petersilie und Schnittlauch und Sauerampfer – das kommt jetzt schon aus den Gewächshäusern und Folienzelten der hiesigen demeter Gärtnereien. Juchuh – die Lust an frischem Grün ist ja auch jetzt gerade so dermaßen groß. Alles dieses wurde letzten Jahr noch ausgesät und durch den Winter gebracht.
Beim kleinen Gärtnertreffen am Dienstag auf dem Hof Apfeltraum haben wir viel um das veränderte Wettergeschehen der letzten Jahre hier in Ostbrandenburg gesprochen. Wir alten Hasen erinnerten uns noch sehr an die langen eisigkalten schneelosen Winter. Diesen Winter waren lediglich um Weihnachten herum mal ganz kurz zweistellige Minusgrade. Sonst dümmelte es immer um den Gefrierpunkt herum.
Diese Klimaveränderung hat so gesehen ihr Gutes, weil es jetzt langsam hier möglich wird im Gewächshaus Salate zu überwintern. Die Züchtung ist daran, so zu selektieren. Wie hier schon erste Versuche bei der Gärtnerei Apfeltraum.
Die anderen Gärtner staunten nicht schlecht: „Wie?!?: so große Salate jetzt schon Mitte März?!?“
Für die ersten Pflanzungen im Freiland muss schon die Bewässerung helfen. Es ist zu trocken. Die Waldbrandstufe 4 ist jetzt schon wieder erreicht hier in Landkreis.
Diese Woche ein letztes Mal Rosenkohl – nehmt Abschied bis zum nächsten Winter – ein erstes Mal Bärlauch – zu Pasta – zu Kartoffeln – es gibt nichts wo er nicht dazu passt.
Dann gibt es ganz neu: sibirischer Kohl. Eine Rarität: die Samen werden nur unter Liebhabern gehandelt. Es ist ein zarter Blattkohl, der wie der Palmkohl seine Verwendung findet. Also angebraten mit Knoblauch in Olivenöl zu Pasta oder kleingeschnitten roh im Salat oder natürlich als „superfood“ in den smoothie Mixer. Auch zu vielen Asiagerichten kann man ihn verwenden. Er ist milder als der doch durch die Senföle eher scharfe Asiasalat.
Das Team diese Woche:
Steffi hilft mir diesen Samstag beim Aufbauen des Standes in der Früh und übernimmt die ganze Technik– es wird mal keinen Frost morgens geben – wie angenehm.
Wenn es dann schon hell sein wird, kommen
Antje – beim Obst gilt es die ganzen Orangetöne der Zitrusfrüchte in Szene zu setzen.
Leni hilft ihr dabei, damit sie den Posten übernehmen kann, wenn Antje ihre Bienen wieder hauptberuflich versorgen muss und beide dürfen dann die Üppigkeit unserer Salatauswahl bändigen
Rhea, Hannah und ich dürfen die Farbenpracht des Gemüses drapieren
Und Magdalena kann sich um die schon üppig werdende Kräuterei kümmern – den Bärlauch, den Schnittlauch und den Sauerampfer in Position bringen.
Bis Samstag
Alles Liebe wünscht
Suse, die die Hoffnung nicht verliert....
Hoffnung
„Dass wir Hoffnung haben dürfen, hat damit zu tun, dass das Leben unberechenbar ist und dass auch die Menschen unberechenbar sind.
Und nur, weil wir alle so unberechenbar sind, hat auch das Unwahrscheinlichste eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
Und alles, was rational nicht zu erwarten wäre – das darf trotzdem erhofft werden.
Weil eben ganz viele Leute an ganz vielen Stellen immer unberechenbare Entscheidungen treffen, ist die Summe des Ganzen nie im Voraus kalkulierbar.
Die Hoffnung ist also tatsächlich eine vernünftige Angelegenheit.“ Hannah Arendt