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Liebe Leut‘,

ich liebe den September!

Ist das nicht ein schöner Tag heute? Dies klare, angenehme Luft – diese direkten Farben! Die ersten Wildgänseformationen schrien sich schon über mich hinweg, als ich heute ganz im Morgentau in meinen Kräutern erntete.

 

Es geht jetzt alles langsamer. Nix braust mehr durch einen durch. Ja, so kommen mir die Monate Mai, Juni, Juli, August immer vor, wenn die Wachstumsgeschwindigkeit mein ganzes Leben in eine rasante Achterbahnfahrt bringt. Jetzt truddelt sich der Wagen langsam aus. …Angenehm – mal wieder Luft holen, den völlig verspannten Körper wieder etwas lockerlassen. Ausatmen.

Unsere monatlichen Treffen der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft der bio-dynamischen Betriebe hier fand gestern mal bei mir statt. (Die alte AG war aufgegangen in eine größere demeter Verbandsstruktur)

Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken gemacht, um das, was es hier an diesem Platz besonderes zu sehen und zu spüren gibt. Bin in Gedanken meinen Lebensweg abgegangen und habe sinniert, wie ich hier her kam und wie sich alles zu dem fügte, was hier jetzt ist. Dabei fiel mir die Parallele zu der allgemeinen Landwirtschaftsentwicklung auf. Jedenfalls für die ersten Jahre.

Als Praktikantin auf einem Selbstversorgerbetrieb gestartet und dann angestellt auf immer immer größeren Betrieben, immer mehr Mechanisierung bis zur Jahrtausendwende. Gar nicht gewollt, aber es ergaben sich keine anderen Chancen. Und genauso braust die Entwicklung seitdem weiter in Sachen Agrarbuissness. (Im Film tomorrow heißt es um heute eine kal Nahrung zu erzeugen werden 10 kal fossile Energie aufgewendet)

 

Mein Lebensweg allerdings ging ganz anders weiter:

Ich machte mich 2000 selbstständig. Bin ganz ganz klein gärtnerisch gestartet und auch jetzt noch auf kleinster Fläche, alles in Handarbeit, sehr viel Vielfalt. Gestern standen wir Gärtner und Landwirte lauschend und staunend in diesem kleinen Paradies, ob der Fülle an Leben, ganz besonders an Vögeln und Insekten, die zwischen den ganzen blühenden Pflanzen und alten Bäumen hin und her flatterten und krabbelten. So eine Betriebsamkeit. Diese Gärtnerei kann nicht mechanisiert werden. (und soll sie auch auf keinen Fall!) Da müssten erst einmal die ganzen Bäume raus. Doch gerade diese machen ja die Vielfalt aus an Lebensräumen in nächster Nähe, diese Flächen dazwischen, wo alles wachsen darf, sind ja gerade die Lebensräume die es braucht.

Darum wünscht ich mir lauter kleine Gärtnerbetriebe überall. Die in ihrer Nachbarschaft alle versorgt und die Natur im Gleichgewicht hält. Dazu brauchen wir wieder mehr Ruhe und Achtsamkeit, um überhaupt die Welt wahrzunehmen der ganzen Mitbewohner auf diesen Planeten. Denn erst wenn wir sie wieder wahrnehmen, können wir sie auch achten, wertschätzen und schützen.

Und da sollte die Entwicklung der Landwirtschaft hin. Doch dazu braucht es ganz vieler Menschen. Und wir haben jetzt leider schon viel zu wenige Menschen, die uns bei unserer Arbeit unterstützen.

Bin gespannt, wie die Entwicklung weiter verlaufen wird.

Markt

Buchvorstellung

Der Marktplatz ist auch so ein Lebensraum, an dem es bunt zu geht – auch ein sehr wichtiger Ort.

Habt Ihr das Buch schon gesehen, welches von unserem Marktplatz entstanden ist? Ganz viele Fotos von vor 140 Jahren bis heute und ganz viele Texte aus all den Jahren, wo der Marktplatz der Platz war, wo sich kennen gelernt, sich getroffen und sich versorgt wurde.

Falls nicht, dann habt Ihr am heutigen Donnerstag (ab 12h bis Marktende) und am Samstag ab 10 h die Chance mit der Herausgeberin Evelyn Weissberg ins Gespräch zu kommen, die gegenüber von Achims Kaffeemobil ihr Buch vorstellen wird. Buchvorstellung hier.

Angebot:

Gelbe Bete

Wen der leicht erdige Geschmack der Roten Bete immer etwas gestört hat, der ist mit der Gelben Bete bestens beraten. Außerdem färben sich die Finger nicht. Als Ofengemüse, Carpacchio, im Risotto oder im Eintopf, als Suppe oder Salat – von edel bis deftig gibt es ganz viele Möglichkeiten, sich in sie zu verlieben.

Zuckermais

Während die gelben Bete mit ihrer Saison erst starten, geht der Zuckermais das letzte Mal mit uns auf die Reise zum Markt. Also noch einmal gilt es sie so richtig zu genießen, den Sommer gegrillt im Kolbenform.

 

Markt Team diese Woche:

Annalena ist wieder zurück von ihrem Praktikum auf einem demeter Betrieb in Norwegen. Sie hatte schon zwei Norweger Pullis dort an, so herbstlich war schon alles und so wird sie sich freuen auf die sommerlichen Temperaturen am Samstag in Berlin. Drum darf sie die noch sommerliche Salatvielfalt aufbauen.

Smilla wird sich wieder dem Obst widmen – jetzt mit mehr Äpfeln, Birnen und Pflaumen

Hannah und Dan bauen mit mir die ganze Gemüsepracht auf

Katja wird die Kräuter so drappieren, dass sie ihren Duft und ihre Schönheit entfalten können

Chiawun baut die Kassen auf mitsamt der ganzen Logistik für einen reibungslosen Flow zwischen 8h und 13 h

 

Liebe Grüße von Suse