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Liebe Leut‘,

Katja und mir geht es da ganz gleich: wenn es draußen so kalt und ungemütlich ist, dann können wir keinen kalten Salat essen. Nun aber, wo wir beide wieder voller Kraft und Elan in unseren Gärten uns warm schaffen, wächst der Hunger auf frisches Grün und da wandert das ein oder andere „baby leaf“ schon beim Jäten zwischen unsere Lippen.

Und auch beim Mittagstisch wird voller Appetit zur Salatschüssel gegriffen:

Die Asiasalat- Blätter in Rot und Grün kleingeschnitten als Grundlage. Nicht nur für das Auge – die Senföle in den Blättern sind so wichtig für unsere Immunstärkung.

Rucola kommt diese Woche auch das erste Mal aus den ungeheizten Gewächshäusern der demeter Gärtnerei Heimen in Libbenichen. Auch hier sind die Senföle verantwortlich für Schärfe und Gesundheitsförderung.

Winterkresse – auch Barbarakresse genannt, was sich im Frühjahr doch besser anhört, nicht wahr? – ist wie die Gartenkresse der Alleskönner für die Gesundheit. Ich habe Euch das einfach mal verlinkt, weil es den Rahmen dieses kleinen Briefes sprengen würde, alles aufzuzählen, was tägliches Kresseessen alles mit uns machen kann.

Dann kommt als ganz anderes Aroma noch Postelein in meinen Salat. Postelein ist mild und schmeckt einfach nach GRÜN, nach Frühjahr. Aber auch sein junges Grün ist voller Vitamin C, die wir gerade im Frühjahr brauchen.

Hirschhornwegerich – auch ganz wichtig für meinen Frühjahrssalat: Die Form der Blätter erinnern an das Geweih eines Hirsches. Der Geschmack ist leicht bitter und auch nussig – etwas an Pilze erinnernd. Er gehört zur Familie der Wegeriche. Wegeriche begegnen Euch überall: Zwischen Gehwegplatten selbst in der großen Stadt schafft es der Breitwegerich und überall am Straßenrand versucht der Spitzwegerich sich mit all seinen gesunden Blättern gegen die Zupflasterung durchzusetzen. Hier auf dem Lande ist Spitzwegerich neben Löwenzahn die häufist wild auftretende Pflanze, die im Sommer sofort auf Insektenstiche gelegt wird, dann hören sie auf zu jucken. Darum kennt sie wirklich jeder. In der großen Stadt nicht, habe ich gemerkt, als ich den Hirschhornwegerich erklären wollte am Marktstand: „im Geschmack wie Spitzwegerich“. Großes Fragezeichen. Darum hier ein Poster zum Runterladen und Ausdrucken, denn Spitzwegerich sollte man schon kennen.

Dann kommen über meinen Frühjahrssalat noch die Salat Sprossenmischung von der Sprossenmanufaktur in Friedrichshain mit Mungobohnen, Alfalfa und Linsen und Rettichsprossen und zum Schluss schnippel ich Gartenkresse drüber.

Und was für ein Dressing? Da gibt es ja so viele verschiedene Geschmäcker! Mein „Spezialdressing“ geht so: 1 TL Senf de Dijon; 1 TL Tahin, 1 TL flüssiger Honig mit 3 TL Himbeeressig glatt rühren, mit Olivenöl auffüllen (etwa 2 mal die Menge, die schon im Glas ist) und mit Kürbiskernöl abschmecken – Salz und Pfeffer – fertig.

Diese Woche auch am Marktstand:

Die süßesten saftigsten Washington Orangen sind dabei

Cam’oro Tomaten – die grünen aus Sardinien sind versprochen

 

Unser Marktteam am Samstag:

Rhea und Leni von der Hochschule Eberswalde kommen für Smilla und Annalena, die jetzt im Praxissemester sind.

Mika baut die Spezialitäten auf,

Antje das Obst,

Dan das Gemüse

und Peter die Technik

So werden wir gut aufgestellt sein für den sonnigen Frühjahrsmarkt.

Und noch zum Abschluss ein Zitat von Hannah Arendt:

Hoffnung

„Dass wir Hoffnung haben dürfen, hat damit zu tun, dass das Leben unberechenbar ist und dass auch die Menschen unberechenbar sind.

Und nur, weil wir alle so unberechenbar sind, hat auch das Unwahrscheinlichste eine gewisse Wahrscheinlichkeit.

Und alles, was rational nicht zu erwarten wäre – das darf trotzdem erhofft werden.

Weil eben ganz viele Leute an ganz vielen Stellen immer unberechenbare Entscheidungen treffen, ist die Summe des Ganzen nie im Voraus kalkulierbar.

Die Hoffnung ist also tatsächlich eine vernünftige Angelegenheit.“

In diesem Sinne

Einen guten Tag wünscht

Suse