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...Brandenburg

Oh – wie schön ist…..

                                               BRANDENBURG!

                              

Hier bei uns der Region östlich von Berlin zwischen Märkischer Schweiz und Oderbruch gibt es grad ein kurzes sehr schönes Schauspiel: die Robinienblüte.

Natürlich gibt es in Brandenburg viele Robinienbäume, aber so als ganze Wälder und als geschlossene Alleen gibt es sie nur hier.

(Weshalb auch so sehr viele Bioland Imkereien hier angesiedelt sind.)

                        

Erst jetzt, wenn der Raps schon verblüht ist und wogende Gerstenfelder mit Kornblumen und Mohn durchsetzte Farbspiele auf den Sommer hindeuten, blühen sie. Das wirkt so besonders auch, weil die Bäume bis jetzt noch kahl waren und durch ihre Wuchsform eher an Afrika erinnern, wie sie ihre Krone so weit oben erst dem Himmel entgegen strecken. Nun auf einmal alles weiß. Und wie das duftet! Süßlich voller Honig….

                                 

Als am Samstag auf dem Markt mich eine Kundin fragte, ob wir jetzt keine Blumensträuße mehr machen, sagte ich Ihr noch, es sei viel zu früh, es blüht noch nichts. Irgendwie hatte ich doch eben erst den Holzkorb aus der Küche gestellt, der dort bis eben täglich zum Heizen gebraucht wurde…Blumensträuße – Jetzt?!?

Doch Sonntag früh fing der Garten auf einmal an zu blühen und nach dem schönen Regen am Dienstag wächst auch alles wie wahnsinnig schnell, dass wir kaum hinterher kommen mit pflanzen, hacken, jäten und ernten…

                                Storch auf meinem Dach

Oh wie schön ist – jetzt vor allem – Brandenburg. Jetzt durch diese Region zu radeln, ist für den Naturliebhaber das Paradies pur. All die schönen Gärten, die gemähten Wiesen, wo die Störche entlang staken, oder die blühenden Weiden, wo Rinder und Schafe laufen….

doch noch – oder wieder …. - gibt es die Kleinbauern, die diese Landschaftsbilder zaubern.

Gestern Abend stellte Ute Scheub ihr Buch „Humusrevolution“ vor beim Hof Apfeltraum. Eine ihrer Aussagen war, dass die Kleinbauern weltweit 70% der Nahrungsmittel produzieren und nur 30% die großen Landwirtschaftsbetriebe, die sich gerne auf Ihre Aufgabe der Nahrungssicherung  berufen. Doch diese Letzt genannten sind hauptverantwortlich für das Artensterben, den Humusabbau und damit CO² Eintrag in die Luft….

 

Ganz vereinfacht gesagt: wenn wir mit den richtigen Pflanzen, den Boden dauerhaft begrünen, durch Permakultur Humusaufbau schaffen, kann der Kohlenstoff durch die Photosynthese wieder in den Boden von den Bodenlebewesen verbaut werden, wo er gebraucht wird. Und genug gute und gesunde Nahrungsmittel produzieren, wie der Hof Bec Hellouin in der Normandie zeigt. Also der Klimawandel kann so aufgehalten und viel für die Artenvielfalt und überhaupt das Wunder der Natur getan werden!

 

Die Buchvorstellung war das Ende eines höchst spannenden Tages, den wir auf dem Gut Peetzig in der Uckermark verbrachten. Fast alle Beteiligten hatten letztes Jahr einen Praktikerkurs bei Dietmar Näser absolviert, der gerade dieses zum Thema hatte: Humusaufbau, Bodenfruchtbarkeit, Bodenleben aktivieren….

                                                 

Nun war das erste Treffen danach, wo ein jeder von seinen Erfahrungen mit den neuen Ansätzen berichtete und Beispiele in der Praxis zeigte.

Es ging um Heu- bzw. Komposttee, Präparateanwendungen, EM, Terra Preta, um besondere Gründüngungen, um nur oberflächliches Einarbeiten statt zu pflügen … und und und

                                                                                            

Ein voller Tag voller inspirierender Ansätze – voller Tatendrang möchte ich jetzt am liebsten gleich alles umsetzen….

 

Bin ich dankbar um meinen schönen Beruf, meine Berufung die mir das Gefühl gibt, etwas tun zu können, wenn auch nur auf meinen paar Quadratmetern…aber auch Euch davon zu berichten und so mitzunehmen.

Das Buch von Ute Scheub kann ich sehr empfehlen. Sie ist eine der Gründerinnen der TAZ – hatte aber keine Kraft mehr, all die negativen Nachrichten zu bearbeiten und sich auf den konstruktiven Journalismus, wie sie es nennt, spezialisiert. Diesen Ansatz kann ich nur bekräftigen.

 

Auch ich finde es viel sinnvoller, seine Energie in positive Ansätze fließen zu lassen. Sich anzuschauen, wie oft es auch einzelne Menschen Kraft ihrer Visionen und Ideen (und einer gewissen Sturheit) geschafft haben, großes zu erreichen…..wie die Wüste zu beleben.  

    

Der Sommer hält auch Einzug auf unseren Marktstand, der immer bunter und üppiger wird. Bei den Salaten gibt es so eine Pracht und so viele Geschmackserlebnisse….den Cerbiatta Salat und die Ochsenzunge  und zarten Schnittsalat der Sorten Mesclun und Misticanza…natürlich auch weiter unsere wilde Salatmischung….und Kräuter in aller Vielfalt…jetzt fehlt nur noch die verschiedenen Basilikums, aber das geht jetzt sicher auch schnell.

Pfingstsamstag sind wir in folgender Besetzung auf dem Markt:

Christina, Fabian, Katja und Katharina, Severin und ich selber

 

Liebe Grüße aus dem ach so schönem Trebnitz von Suse

P.S.: auf die Frage einer Zuhörerin was sich für Ute Scheub nach all den Recherchen für ihre Bücher verändert habe, sagte diese: Sie sähe jetzt mehr die Lebendigkeit….  Wie ich sie verstanden habe, gilt das für alles und in allem. Es gibt auch Projekte, die beim ersten Hinschauen  gut und richtig erscheinen, aber doch irgendwie tot sind

Ein sehr guter Ansatz, um die Welt anzuschauen finde ich….auf die Lebendigkeit achten….