Zurück zur Übersicht

Liebe Leut‘,

                die Märkte machen gerade so einen Spaß!

Das Team ist super engagiert, alle sind pünktlich und zuverlässig früh um 6 h zum Aufbau am Start. Auch ich selber brauche nicht mehr um halb zwei Uhr alleine die fast 100 km reinfahren nach Berlin, sondern habe immer Hilfe (danke Peter, Linus, Nico, von denen jetzt immer mind. einer von hier mitkommt), so dass ich jetzt zu dieser Zeit erst aufstehen muss und auch die schweren Schirme etc. nicht mehr alleine wuchten und den Stand nicht mehr bis um 6 h alleine aufgebaut haben muss.

Danke Antje, Chiawun, Christoph, Deborah, Frank, Franz, Hannah, Katja, Linus, Magdalena, Nico, Peter, Simon, Steffi und Swantje, dass Ihr neben Euren anderen (zum Teil Full-time-) Jobs, Studien oder Ausbildungen oder so vielen Projekten immer noch Kraft und Spaß am Markt habt.

Das liegt natürlich genauso an Euch, den Kunden, die genau so zuverlässig, gut gelaunt und engagiert mit uns im Austausch stehen und wir die Früchte unserer Arbeit an Euch zum Genuss abgeben dürfen.

Im letzten Jahr bis zu Beginn dieses Jahres war das anders. Irgendwie war es zäh. Schwierig schien es, Frühaufsteher für den Samstag zu finden. Und vereinzelt wurde sogar am Samstag früh noch der Dienst quittiert. Auch fehlte manchmal die Umsicht, die Waren nachzulegen und den Stand beständig im Blick zu behalten. Viel hing an immer den gleichen tollen und immer noch im Team befindlichen einzelnen Kolleginnen, die alles tragen mussten, alles sehen mussten, alles machen mussten.

Während jetzt immer alles fließt, war damals oft das Gefühl des Staus – und kraftlos kam ich nach Hause am Ende vom Markt. So dachte ich zu Beginn dieses Jahres darüber nach, den Marktstand sehr zu verkleinern. Meine Idee war, wirklich ausschließlich regionales oder zumindest Gemüse nur aus Deutschland anzubieten. Allen denen ich das erzählte, waren sofort begeistert dafür.

Nun ja. Der Theorie folgt die Praxis.

Jetzt wäre also langsam die Zeit, in der peu á peu das regionale Gemüse weniger wird: zunächst Zucchini, Auberginen und Paprika, dann Tomaten und Süßkartoffeln, jetzt Mangold und Staudensellerie und Kopfsalate. Das geht jetzt immer weiter, bis ich dann im März nur noch mit Äpfeln und Kartoffeln alleine dort stehen würde und dann ab Juni erst wieder einsteigen könnte mit einem regionalen Sortiment.

Wie sollte das gehen? Wie immer wieder Mitarbeiter*Innen von Juni bis November gewinnen und dann wieder verlieren müssen? Wie dem Marktmeister klarmachen, dass auch die Größe des Marktstandes einer Wellenbewegung wie die der Jahreszeit bedarf? Und Euch Kunden? Wie Eure Wege, Eure Routinen jahreszeitlich bedingt immer wieder in andere Bahnen lenken müssen?

Da das Team jetzt also so ein Traum ist, bleiben wir groß: unser Angebot (dunkelgrün Regional, hellgrün Deutschland, weiss – Europa):

Zucchini, Paprika, Auberginen und Tomaten substituieren wir nun also wieder aus Italien und Spanien über unseren regionalen Großhändler (terra), der  dort auch mit regionalen Kooperativen zusammenarbeitet.

Es gibt Feldsalat und Postelein regional aus Libbenichen. Zuckerhut gibt es regional von Almas Garten (– die Endivie kommt aus Frankreich/ Batavia und Eichblatt aus Frankreich). Winterkresse bringen Vitamin C aus der der Region (Libbenichen). Der Rosenkohl aus Liebenhof steigt jetzt ein und Grünkohl und überhaupt Kohls aller Farben und Formen vom Waldpferdehof in Dahmsdorf.

Probiert die Haferwurzel und die Gelben Bete aus, schwelgt in Roten Beten, kocht Quiches mit Porree und Suppen aus Pastinaken, Wurzelpetersilie oder/und Kürbissen….oder ein Pfannengericht mit Fenchel. Noch ist die regionale Fülle da. Lasst Euch inspirieren von guten Rezepten von Freunden oder Zeitschriften wie Schrot und Korn, die auch für unbekannteres Gemüse einfache Rezepte anbieten, die das Highlight am Essenstisch sein werden.

Hier zum Beispiel ein Rezept für Haferwurzel, die wir am Samstag das zweite und letzte Mal dabei haben werden: So wird‘s gemacht für 2 Portionen:

Haferwurzel in der Pfanne mit Petersilie und Kartoffeln

1. Kartoffeln schälen, halbieren und in Salzwasser gar kochen. In der Zwischenzeit Schalotte schälen und in kleine Würfelchen schneiden. Petersilie waschen und fein hacken. Zitrone pressen. Die Haferwurzeln schälen, waschen und in ca. 3 cm lange Stücke schneiden.

2. In einem Topf die Butter zerlassen und die Schalotten Würfelchen glasig darin dünsten. Haferwurzelstücke dazu geben und darin anschwitzen. Die Gemüsebrühe angießen und das Gemüse zugedeckt etwas 5-8 Minuten dünsten, ab und zu das Gemüse wenden, dann mit der Sahne ablöschen, mit Salz, Pfeffer, Muskat und etwas Zitronensaft würzen und noch etwas einköcheln lassen bis das Gemüse gar ist.

3. Wenn die Kartoffeln gar sind, abgießen, mit den Haferwurzeln auf den Tellern anrichten und alles mit der fein gehackten Petersilie bestreuen und servieren.

Diese Woche warm eingepackt bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich am Markt:

Antje hat wieder die schwierige Aufgabe, ein viel zu großes Obstangebot auf einen viel zu kleinen Obsttisch bauen zu müssen, die sie wie immer prachtvoll meisterinnen wird

 Chiawun ist bis März das letzte Mal dabei, sie fährt für ein Vierteljahr nach Hause nach Taiwan

 Christoph, ist so lieb, gerade jeden Samstag dabei zu sein und da er schon als Schüler verantwortlich auf dem Reutlinger Wochenmarkt Gemüse verkauft hat und (alternativ) Wirtschaft studiert, ein echter Hauptgewinn

 Frank, unser Logistik Experte. Der Mann, der alles im Blick hat und für alles eine Lösung

Peter, unser Mann mit der größten Lebenserfahrung, der jeden Samstag gerade mit mir zum Markt früh fährt und den längsten Arbeitstag von allen hat – eigentlich ist er Kaffee – Experte und betreibt eine eigene Rösterei

Simon, den ich letzte Woche mit viel zu viel Salat auf viel zu kleiner Aufbaufläche etwas überforderte,

Steffi, ein Wunder an Souveränität, Schnelligkeit, Genauigkeit, Blickigkeit und und und

und ich, Suse