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Liebe Leut‘,

heute ist der letzte Tag des Märzes ohne Regen und mit stetigen Nachtfrösten. Gelassenheit und Geduld ist gefragt. Die ersten - in beheizbaren Gewächshäusern vorgezogenen - Salatpflänzchen sind ins Freiland gepflanzt und die ersten Radieschen ins Freiland ausgesät. Alles schön mit Vliess abgedeckt, denn jeden Morgen zeigt das Thermometer hier noch Minusgrade. Das könnten sie nicht ab.

Kohlrabi ist dieses Jahr zum gleichen Zeitpunkt ausgesät wie immer, doch durch den sonnenreichsten März seit langem ist er so schnell gewachsen, dass er auch schon im März ins Freiland ausgepflanzt werden konnte. Noch nie ist er so zeitig nach draußen gekommen – braucht aber nun auch ein zweilagiges Vliess, damit er nicht erfriert. (Früher wurde Kohlrabi hierzulande mit Kunstlicht angezogen, damit er überhaupt so früh hier etwas wird…)

Doch die Sonne allein bringt noch kein Pflanzenwachstum und Lebendigkeit:  Wasser und Wärme gehören eben auch dazu – und so viel mehr, was wir gar noch nicht alles wissen.

Anfang der nächsten Woche ist uns aber endlich Regen in Aussicht gestellt. Dann kann ich wieder über mein Grundstück flanieren mit der Nasenspitze am Boden: hier der Spitzwegerich, hier der Giersch, dort das Veilchen und dahinten die Taubnessel. Ich bin da wie eine Ziege, die hier ein wenig und dort ein wenig abknabbert. So lasse ich auch für Hummeln und Bienen und alle anderen Tiere, die auf das neue Grün und die ersten Blüten angewiesen sind, genug übrig und natürlich für das Aussamen und die vegetative Vermehrung der Pflanze selber bleibt ihr genug Kraft und Energie.

Durch kurzfristige Erkrankung des begnadeten Feldsteinmaurers sind wir auch noch etwas in Verzug mit den letzten Winterbaustellen, bevor wir saisonal ganz in die Gärtnereien verschwinden. Am Montag war eine ganz heikle Aktion als allererstes geplant. Beim Rückbau musste ein Träger raus genommen werden, der ganz schön viel Mauer über sich hatte, die auch hätte runterkommen können. Als wir davor standen und uns Glück wünschten, kam die allererste Schwalbe geflogen: wenn das kein Glückszeichen ist! Und ja – alles ging gut. Heute wird das Fenster eingebaut.

Ein Filmtipp für Euch habe ich noch: hier. Ein älterer Bauer in Lettland, der sein täglich Tun ganz im Einklang mit den Jahreszeiten und den Notwendigkeiten des täglichen Lebens hat. Mit ganz schlichten einfachen Handgriffen und Hilfsmitteln. Kein Schickimicki, kein überflüssiges Material. Da kann man träumen und fragen, wozu unser ganzes Gerenne….

 

Am Samstag sehen wir uns mit jeder Menge Grünzeug aus den Gewächshäusern und Folienzelten der demeter Gärtnereien hier.

Liebe Grüße von Suse