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Liebe Leut‘,

welch ein Morgen!

Wie der Frost eine Stille sondergleichen bringen kann! Wie die Sonne die mit Raureif überzogenen Blätter und Blüten wie verzaubert aussehen lassen kann! Zwischen minus 3 und minus 5 °C bei Sonnenaufgang. Statt der morgendlichen Beregnungsrundgänge, ist jetzt Holzholen und Öfen schüren wieder das Ritual, mit dem jeder Tag beginnt.

 

Ganz besonders war das Spektakel des ersten richtigen Frostmorgens an der Oderbruchkante in Libbenichen zu erleben, wo der Nebel sich nicht recht entscheiden konnte, was er vor der Welt verstecken wollte und hin- und herwabberte, bis die Sonne ihn in Nichts auflöste.

Morgen haben wir Brandenburger einen Feiertag – zu Ehren Luthers – darum schicke ich den Marktbrief schon heute an Euch.

Noch einmal bekommen wir vom Waldpferdehof den wunderschönen Blumenkohl und diese Woche auch Brokkoli. Beides als samenfeste Sorten. Da gerade bei diesen beiden Gemüsen der züchterische Fortschritt fast ausschließlich auf Hybridsorten basierte, was es hier ganz besonders wichtig - aber auch ganz besonders schwierig - eigene samenfeste Sorten so zu züchten, die den Wünschen der Kunden auch entsprechen. Denn bei den alten sogenannten „Populationssorten“ gab es keine runden festen Köpfe, an die sich alle nun schon gewöhnt hatten. Doch mittlerweile hat der eingetragene Verein Kultursaat e.V. einige schöne Sorten für uns: bei Brokkoli „Rasmus“ bei Blumenkohl „Nuage“, „Odysseus“ und „Tabiro“.

Konventionell geht die Zucht zu „CMS Hybriden“ – die sind im Ökolandbau verboten.

 „Ein Jahr ist nichts!“, sagen wir auch oft so dahin, doch für Sortenzüchter ist es noch wahrer. Ein Jahr – ein Anbaujahr – und man sieht erst, wie sich die aus dem Samen wachsende Pflanze sich entwickelt. Hier gilt es wieder und wieder – Jahr für Jahr -  die Pflanze mit den gewünschten Merkmalen auszusortieren und wieder und wieder weiter zu selektieren bis sie dann auf den Vermehrungsbetrieben im größeren Stil angebaut wird für unsere Samentütchen. Alles nur auf Biobetrieben. Da steckt sehr viel ehrenamtliche Arbeit drin, sehr viel Engagement, damit die Sortenvielfalt von Generationen und Regionen nicht verloren geht.

„samenfeste Sorte“ ist doch leider ein etwas sperriger Begriff, mit dem wenige etwas anfangen können. Sorten, die von Biobetrieben auf Biobetrieben gezüchtet werden und nachgebaut werden können, bekommen jetzt das Zeichen: bioverita – BIO VON ANFANG AN

Darum heißen unsere Möhren: Robila, Dolciva, Jaunes Doubs, Milan oder Oxhella und der Porree HALDOR und die Pastinake SCHLESWIGER SCHNEE u.s.w.

 

Meerrettich ist angekündigt zum Wochenende! Endlich wieder gekochte Rote Bete mit frisch geriebenem Meerrettich darüber. Auch über den nussigen knackigen Feldsalat schmeckt er köstlich.

Gestern gab es Krautspatzen: Spätzle garen und dann in der großen Pfanne mit Zwiebeln braten und ein Päckchen Sauerkraut mit anrösten. Salzen, pfeffern – und auch gerne etwas Meerrettich drüber – einen mit Äpfel oder Birnen versüßten Endiviensalat dazu – einfach köstlich.

Eine weitere bunte Palette gesunder und schmackhafter Köstlichkeiten wird Euch von Chiawun, Franzi, Katja, Justyna, Nico, Victor und mir, Suse nach Friedenau gebracht.