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Liebe Leut‘,

die Facharbeitsgruppe Gemüsebau vom demeter Verband hat von Sonntag bis Dienstag hier bei mir getagt. Was das für eine Gruppe ist? Das sind demeter Gemüseanbauer:innen aus ganz Deutschland, also die Praktiker:innen, die dem Verband zu ihrem Spezialgebiet „Gemüse“ ihr Wissen und ihre Kenntnis weitergeben. Und das ist entscheidend für die Richtlinien.

Nun ist jeder Betrieb anders – die Voraussetzungen am Bodensee ganz andere als in Dithmarschen und wieder gänzlich andere östlich von Berlin. Um eine wirkliche Wahrnehmung der unterschiedlichen Gegebenheiten zu bekommen, finden also die jährlichen Treffen in jeweils einer anderen Region statt. Dieses Jahr also bei uns.

Wir machten Exkursionen 1.) zum ältesten demeter Betrieb, der Marienhöhe, der 1928 gegründet wurde und drei Systeme überlebte, 2.) nach Brodowin, dem flächenmäßig größten demeter Betrieb Deutschlands, 3.) zur Gärtnerei Libbenichen, direkt an der Oderbruchkante, die seit 30 Jahren Berlin mit ihrem Gemüse versorgt und 4.) zur SoLaWi Gärtnerei Apfeltraum….

Ihr seht: eine sehr bunte Auswahl unterschiedlichster Formen des biologisch-dynamischen Anbaus, selbst nur hier östlich von Berlin – ihr kennt diese Betriebe ja etwas durch diesen Rundbrief und teilweise ihr Gemüse durch unseren Marktstand.

Was wir alle hier in Ostbrandenburg erleben mussten, war das vierte Dürrejahr in Folge. Das wollten uns die Betriebe im Rest Deutschlands gar nicht glauben, da es bei ihnen viel zu viel regnete dieses Jahr.  Ja, wir bestätigten, dass es nicht so heiß war, wie die vergangenen Sommer – im Gegenteil der August war eher kühl. Aber wenn es auch mal regnete, so doch nur 1mm, den der Wind gleich wieder wegblies. Oder mal ganz vereinzelte Dörfer, wo eine Wolke sich gleich eimerweise entlud. Auch nicht chic. Also ein wirklich schwieriges Jahr mal wieder.

Die Beköstigung der rund 25 Teilnehmer:innen übernahm Barbaras Küche – Ihr kennt ihren Markthänger vom Breslauer Platz – mit unserem Gemüse. Alle sehr verwöhnten demeter Gärtner:innen waren hochzufrieden mit dem so guten Essen. Jeder ist nochmal in die Küche gegangen und hat großes Lob Barbara selber ausgesprochen.

Es war ein rundherum gelungenes Treffen – das Wetter spielte ja auch mit – die Übernachtung im Schloss Trebnitz nebenan – die Möglichkeit am Dienstag dort noch einen speziellen Tagungsraum zu mieten – alles war im Flow.

Nun muss ich wie eine Kuh erst einmal alles Besprochene wiederkauen und verdauen. Das war so viel input. So wird es allen gehen.

Wenn ihr jetzt in den schönen Herbsttagen einen Ausflug hierher machen wollt – die demeter Gärtner:innen waren so begeistert von den wunderbaren Landschaften hier – dann möchte ich Euch das Oderbruchmuseum in Altranft empfehlen. Sie haben gerade auch eine Auszeichnung als kultureller Ankerplatz erhalten. Bei der Bewerbung für das europäische Kulturerbe Siegel (die Bewerbung des Oderbruchs ist eine von zwei Vorschlägen Deutschlands für dieses Siegel) – und die Jury gibt in den nächsten Tagen ihre Entscheidung bekannt – ist dieser kleine Film entstanden (6 min).

Marktangebot:

Nun ist Herbst – noch vereinzelt Sommersalate ein letztes Mal – aber eben auch: das erste Mal Feldsalat und Winterkresse und Chicorée!

Vier Sorten Birnen – die passen besonders gut zu Radicchiosalat. Übrigens: den Radicchio de Castelfranco haben wir mit der Bürgermeisterbirne und einem Dressing mit Tahin und Kürbiskernöl den Gärtner:innen hier serviert – die Fachleute waren so begeistert von dem so ganz feinen nur leicht bitteren Aroma des weißen Radicchios…

Ihr könnt wieder Maronen ins Feuer legen. Sie sind dieses Jahr besonders groß und schön.

Beim Obst wechseln wir von Beeren zu Grapefruits und Clementinen und Satsumas.

Senföle sind gut als Vorbeugung für gesunde Atemwege in Asiasalat und Rettichen (weiße und schwarze werden wir dabei haben)

Von Kai Dech werden wir Romanesco und von Carmen Wirsingkohl mitnehmen, der Brokkoli kommt von Alma und der Fenchel aus Libbenichen.

Ich frage mich: sind Zucchini und Paprika jetzt wichtig? Von hier gibt es jetzt keine mehr – muss ich jetzt welche aus Italien und Spanien bestellen? Oder essen wir jetzt Kohl und Kürbis?

Unser Team am Samstag:

Steffi vertritt Antje diese Woche und wird sich um den Salattisch kümmern

Smilla ist wieder unsere Obstfachfrau

Magdalena baut Kräuter, Maronen, Datteln und alle anderen leckeren Spezialitäten auf

Mika hilft mir beim Gemüseaufbau und

Chiawun ist bei den Kassen und Waagen und die ganze Logistik unsere Fachfrau

Jetzt trinke ich ersteinmal einen heißen Apfelsaft mit Ingwer und Zitrone, bevor ich in die Gärtnerei gehe

Auch Euch eine warme gemütliche Umgebung wünscht Suse