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Randthema im Theater am Rand

Liebe Leut,

heute um 12:07 nach MESZ wendet sich die Sonne… na ja es ist Sommersonnenwende. Von nun ab werden die Tage wieder kürzer – im Kalender steht auch: Sommeranfang. Dabei haben wir uns doch jetzt schon so dran gewöhnt, praktisch draußen zu leben, keine warmen und keine Regenjacken dabei zu haben und dass es eigentlich immer „schön“ ist. Am Freitag soll es jetzt ja kippen – kühler, windiger und vor allem regnerischer…mal schauen, ob es wahr wird.

Kräutertisch am Markt

Randthema „Glyphosat – am Rande der Vernunft“

Vor 10 Tagen waren wir im Theater am Rand in Zollbrücke am Rande des Oderbruchs – ein Sackgassendorf, welches an der Oder endet. Wer es noch nicht kennt, sollte es kennenlernen. Dort in der totalen Pampa haben 2 Visionäre, Idealisten oder wie wir sie nennen mögen, einen Ort geschaffen, der…ja was eigentlich alles?:

·         an ein Hobbit Dorf erinnert

·         ein Theater ist, aus Baumstämmen und Holzbohlen und man schaut auf eine Bühne, die man nach hinten öffnen kann und dann in die weite flache Landschaft zeigt.

·         Naturbaustoffe allüberall selbst Kompost Toiletten

·         regelmäßig Raum für „Rand“-Themen, politisch – aktuelle Themen bietet, die die Region betreffen…

So besagter Sonntag…das Thema war eben die Zukunft der Landwirtschaft. Die Idee war nicht etwa Diskussionsrunden anzustoßen, sondern lediglich Impulsreferate und künstlerische Beiträge sollten zum Nachdenken animieren.

Solist Frühkartoffeln

Im ersten Moment irritierend. Man möchte doch auch mitreden: seine Ideen, Erlebnisse, Wahrnehmungen kundtun. Doch als die vor uns sitzenden industriell wirtschaftenden Landwirte, Professor Succow unterbrachen mit Rufen, er möge aufhören mit seinen Lügen, kippte die Stimmung ein wenig.

Da merkte ich wie gut dieser gewählte Ansatz war. Die Zwischenrufer wurden direkt angesprochen und Verständnis ihrer Lage signalisiert. Nun konnte wirklich jeder zuhören. Brauchte sich nicht schon gedanklich die eigenen Sätze vorformulieren und Position beziehen und Mauern errichten.

                         Fenchel und Mangold

Diese industriell arbeitenden Landwirte haben ja auch nach der gängigen Politik und der landwirtschaftlichen Beratung der letzten Jahre immer alles richtiggemacht. Um Lebensmittel möglichst günstig zu produzieren, sollte in immer mehr Agrotechnik und Agrochemie investiert werden als in teure Mitarbeiter. Wie in der Industrie sollte durch größere Betriebe Stückkosten minimiert werden. Die Tiere so hochgezüchtet, dass aus ihnen noch mehr rauszuholen wäre. Darum haben sie sich arg verschuldet und „moderne“ Ställe gebaut und größere Traktoren gekauft und noch mehr Land gepachtet zu einem immer höheren Preis. Das Land, welches andere, die die Spirale nicht mehr mitmachen konnten oder wollten, abgaben. Denn Boden ist nicht vermehrbar.

Nun sind sie die Buhmänner: Insektensterben, Grundwasserbelastung, Bodenzerstörung, Landschaftsverarmung – sie sind schuld. Dabei haben sie es doch so gemacht, wie es von allen Seiten geraten wurde und fühlen sich in die Ecke gedrängt und beißen.

Buschbohnen lecker!

Dieser Ansatz aber der Impulsreferate war so der bessere Weg, keine Fronten aufzubauen. Wir müssen alle zusammen den Weg für eine enkeltaugliche Landwirtschaft gehen!

Wir konnten beobachten wie so manch kämpferische Haltung sich zu einer deutlich sichtbaren nachdenklichen Gebärde hin verwandelte.

…übrigens schlechte Neuigkeiten aus der südtiroler Gemeinde Mals…. Das durch einen Bürgerentscheid durchgesetzte Pestizidverbot ist vorerst außer Kraft gesetzt durch das Verwaltungsgericht in Bozen.

Diese Woche: Dicke Bohnen - mein Lieblingsgemüse

                               Dicke Bohnen

Wie man sie genau zubereitet könnt Ihr hier lesen und schauen.

 

Kraut der Woche: Basilikum a foglia di lattuga

                                        

Es wird auch Neapolitanisches Basilikum genannt. Es hat Blätter wie Salat (so sagt der Name), so üppig wie der Geruch und der Geschmack dieses Inbegriffs der Sommerküche. Ein Ratatouille zum Servieren mit vielen dieser Basilikumblätter überhäuft – Sinnlichkeit pur.

Basilikum ist eh appetitanregend und wirkt auch stärkend auf den Magen und beruhigend auf die Verdauung. Man kann Basilikum Blätter auch als Tee aufgießen. Seine Wirkung ist beruhigend und krampflösend und er schmeckt sehr gut.

Diese Woche auf dem Markt sind dabei: Franz und Fabian, die schon ganz früh zum Marktaufbau kommen, da ich ( Suse) mir den zweitkleinsten Zeh gebrochen habe und nix machen kann, Katja – als Marktchefin, Hannah M. – wenn es ihr wieder besser geht -, Martha, denn es hat sich noch keiner zum Tauschen gefunden und zum probearbeiten Hannah N.