neben Buschbohnen und Zuckererbsen

Liebe Leut‘,

noch eine Woche und dann ist Sommeranfang. Ja, Anfang Sommer – kaum zu glauben. Dabei sucht man jetzt schon lange eher den Schatten als die Sonne und sehnt sich nach einem bedeckten Tag – am liebsten mit ganz viel Regen.

Diese Sommersonnenwende hat eine große Bedeutung in der Vegetation. Die Kräfte gehen wieder in die Wurzeln. Darum werden auch Spargel und Rhabarber nach Johanni nicht mehr geerntet. Sät man zum Beispiel eine zweijährige Blume wie die Marienglockenblume vor der Sommersonnenwende aus, so erblüht sie im Mai des Folgejahres. Kommt man jedoch erst in der ersten Juliwoche dazu, so braucht sie ein Jahr länger bis sie erblüht.  Statt einem dreiviertel Jahr also eineinhalb Jahre betüddeln, hacken und jäten und dann erst die Blütenpracht. So viel kann eine entscheidende Woche ausmachen bei uns Gärtnern.

Auch werden in der Woche vor Johanni die Kräuter zum Trocknen geerntet, weil sie jetzt kurz vor der Blüte den höchsten Grad an Inhaltsstoffen und ätherischen Ölen haben.

In den Gärtnereien heißt es diese Woche die letzten Sätze Rote Bete und Möhren zu säen. Und alles wird auf Ernten umgeschaltet, denn so langsam geht es los: noch einmal bekommen wir von den schönen Buschbohnen von Carmen und von Hans Peter gibt es gut beregneten Fenchel, weiß und zart und saftig und fein schmeckend.

Da habe ich ein ganz wunderbares Rezept für Euch: hier. Geschmorter Zitronenfenchel ist ein so außergewöhnlich gutes Rezept auch gerade bei heißen Tagen.

Allerdings verlangsamt sich dieses enorme Wachstum, welches wir im Mai erleben konnten, nun. Die Energien aus dem Winter sind erschöpft…bei den Pflanzen, wie bei uns Gärtnern, die sich alle danach sehnen, auch einmal die Füße hochlegen zu dürfen und einfach mal nix zu tun… doch das dauert noch…

Kraut der Woche: Lavendel

Nachdem letzte Woche der Hof noch eingehüllt war in Lindenblütenduft, so ist es diese Woche der Lavendel. Der Inbegriff des Sommers. Provence vor Augen und in der Nase….

…. Lavendel beruhigt und fördert den Schlaf,

doch auch kann man Lavendel überall auch als Aroma nehmen, wo auch Rosmarin gut passt, wie hier bei den Ofenkartoffeln. Meine Nachbarin Nathalie schwärmte heute von Lavendelkeksen, die sie damals in Portugal gebacken hatte.

     Ofenkartoffeln         

Wilde Salatmischung: Baumspinat

Den haben wir dieses Jahr das erste Mal mit dabei in unserer wilden Salatmischung. Ein imposantes und schönes Gewächs. Imposant weil er bis zu drei Meter hoch werden kann und schön mit seinen rot melierten Blättern. Wie Spinat kann man seine Blätter als Salat oder geschmort essen.

Die Zuckererbsen ernten wir diese Woche ab und nächste Woche wird es dann die wunderbaren Dicken Bohnen geben!

Diese Woche im Markt-Team dabei: Christina, Fabian, Franz, Hannah W., Katja, Martha und ich, Suse…..

P.S.: sagt doch eine Tischlerin gestern zu mir: Sie könne sich nie vorstellen als Gärtnerin zu arbeiten – da würde sie ja nichts vom Sommer mitbekommen.    ????? Wer bekommt denn mehr vom Sommer mir als wir Gärtner???? Jeden Tag dem Wachstum einer jeden Pflanze oder wann die Jungen der Schwalben flügge sind (vorgestern sind sie zu ersten Flugversuchen gestartet…), das ist doch Sommer und wer ist immer mittendrin – wir Gärtner!

Auflösung: Für sie sei Sommer Festivals und so…