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Liebe Leut‘,

sobald sich hier auf dem Dorf zwei Menschen begegnen, haben sie sofort ein Thema nur: wie schnell sich dieses Frühjahr alles entwickelt, keimt und blüht und wächst und los rast …  alles praktisch zeitgleich. Sonst gab es immer noch Momente, da war es einfach nur schön und friedvoll im Garten … es wuchs einfach langsam vor sich hin…. Nun sind zeitgleich mit dem Start der Gartensaison auch schon die stechenden Mücken da, die hungrigen Schnecken und die verfressenen Käfer.

                    Schnecken labten sich schon am eben gepflanzten Stielmus

Ein, zwei, drei Tage nur die schönen Momente der Spillingsblüte – schon vorbei. Jetzt ist die Kirsche am Blühen, da machen sich schon die Äpfel bereit …. zum Glück wird es zum Wochenende wieder etwas kühler – nicht, dass der Raps auch schon gleich in Vollblüte geht – die ersten vereinzelten gelben Blüten sind schon da.

                                   

Wenn die Gärtnereien gerade einen Newsletter schreiben würden, der dürfte nicht wöchentlich sein, nicht einmal täglich oder stündlich – nein, minütlich ändert sich gerade unser „Zustandsbericht“.

Nach dem Aussäen von Möhren oder Radieschen, werden immer - ganz kurz vor dem Aufgang der gewünschten Saat - einmal die früher gekeimten Beikraut Keimlinge abgeflammt. Dann muss man im besten Fall gar nicht, und im zweitbesten Fall nur wenig, jäten. Dieses Jahr hat den Moment keiner geschafft zu treffen – immer waren viel zu früh und gleich alle Möhren – bzw. Radieschen Keimlinge da.

Frühlingsvogel von Christine Peisker

So emsig die Vögel zum Beispiel ihre Nester bauen und auf Nahrungssuche sind und auch sonst alles im Tier- und Pflanzenreich auf Volldampf gepolt ist, so ist auch meine Energie nicht mehr zu bremsen. Was für eine Kraft mit der Sonne, der Wärme, den längeren Tagen einhergeht! Was im Winter kraftraubend und mühselig ist, ist nun kaum der Rede wert und schon gemacht…. Wie gut das eingerichtet ist, denn jetzt müssen wir Gärtner natürlich auch nichts als arbeiten. Montag war der beste Tag zum Pflanzen mit dem leichten Nieselregen. Gestern und heute waren die besten Tage zum Hacken und damit die noch kleinen aufgelaufen Beikräuter gleich zuschütten sowie die Kapillare brechen und das Wasser so im Boden zu halten.

 

(in den kleinen Gärtnereien von Hand und sonst mit Maschine: pflanzen in angesagt....)

Und zu ernten gibt es auch schon! Vor allem die so gesunden ersten Frühlingsboten, wie Sauerampfer, Kerbel, Pimpinelle und Schnittlauch.

Aber auch Brennnessel:

        

Rudolf Steiner nennt sie die größte Wohltäterin des Pflanzenwachstums. „Die Brennnessel verdient es eigentlich durch ihre Güte gar nicht, dass sie da draußen oftmals verachtet in der Natur wächst.“

So ein Tausendsassa diese Pflanze: In der Heilkunde, wo sie zu den ältesten Heilkräutern der Menschheit zählt, im Gemüseanbau, wo man mit Brennnesseljauche höchst erfolgreich düngt, in der Küche, wo sie als köstlicher Spinat uns mit reichlich Vitamin C, Calcium und Eisen versorgt und sogar zum Anziehen, da man aus den faserreichen Stängeln Nesselstoff herstellen kann.

Bei all dieser tugendhaften Vielseitigkeit ist es schade und unverständlich, dass die Brennnessel von vielen Menschen so verbissen bekämpft wird. Mit Hacke, Spaten und sogar Chemikalien rückt man ihr zu Leibe – meist erfolglos, da ihr ausuferndes Wurzelgeflecht immer wieder neue Pflanzen entstehen lässt. Warum kann man das unvergleichliche Geschenk der Natur nicht einfach dankbar nutzen?

Wir jedenfalls bringen zarte Brennnesselspitzen mit zum dünsten zum Spinatvariation oder für Salate (für Salate Brennnessel im Küchentuch mit Nudelholz bearbeiten, damit die feinen Härchen gekrümmt werden), für ganz viel Frühjahrsenergie.

  demeter Betrieb Gut Peetzig in der Uckermark

In Peetzig bauen sie schon seit Jahren Hanf an. Auch eine solch großartige Pflanze, die bekämpft wird, die einen so schlechten Ruf hat, dabei handelt es sich bei dem sogenannten Nutzhanf um eine Sorte, die keine berauschenden Wirkstoffe enthält. Auch Hanf ist eine Faserpflanze, im Hanfanbau gibt es so gut wie keine Schädlinge, er ist sehr genügsam und wächst praktisch überall; aus seinem Samen kann man ein wunderbares Öl machen. „Hanf enthält als einzige Pflanze das optimale Omega-Fettsäuren-Verhältnis von 3,75:1 (Omega-6 zu Omega-3) und ist daher ein hervorragender Bestandteil einer entzündungshemmenden Ernährungsweise.“ Zitat

In Peetzig pressen sie jetzt selber dieses köstliche Öl. Wir haben schon die ersten Flaschen dabei…

                                   

Das Top Team am Samstäglichen Marktstand besteht aus: Antje, Fabian, Hannah, Katja, Martha und mir, Susanne

Ach ja, habt Ihr schon vorgemerkt: 1.Mai Jungpflanzentag in Eggersdorf beim Hof Apfeltraum…Programm findet ihr hier.