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Liebe Leut‘,

 

welch eine Freude, dass 27.000 Menschen für eine enkeltaugliche Landwirtschaft letzten Samstag demonstrierten. https://www.wir-haben-es-satt.de/   Ab 11h30 war auch der Marktplatz am Breslauer Platz erstaunlich leer. Es ist schön zu sehen, dass Demokratie gelebt wird. Denn nur so kann sie leben.

 

Linus kam mit dem Trecker von seinem Hof, wo er gerade arbeitet, auf die Demo gefahren. Doch auf dem Rückweg hatten sie eine Panne und nur durch die Hilfe eines (industriell wirtschaftenden) Milchwirtschaftsbetriebes konnten sie den Trecker von der Straße bekommen und dort stehen lassen, um gestern, mit Ersatzteilen (für 1000€) bewaffnet, ihn wieder in die Spur zu bringen. Vielleicht ein schönes Bild, dass wir nur alle zusammen etwas erreichen können. Nicht die einen am Freitag („Land schafft Verbindung“) und die anderen am Samstag. Sondern alle zusammen für eine gemeinsame Vision dafür, wie auch die folgenden Generationen von und mit der Mutter Erde leben können.

 

Wir blättern die Saatgutkataloge durch

Jetzt im Winter planen wir ja schon die neue Saison und sitzen wieder über den Saatgutkatalogen, um die richtigen Sorten und Samen zu bestellen. Wie dankbar können wir sein, dass wir das können, weil es ganz viele aktive SamengärtnerInnen gibt, die sich dafür einsetzen, die Vielfalt zu erhalten. Kaum zu glauben, aber es ist so, dass Konzerne für Sorten, die normal gezüchtet wurden, Patente anmelden, da es ja eh schon einen Sortenschutz gibt. Die ganze Thematik rund um das Saatgutrecht ist so verwirrend…hat eine solche Bandbreite, dass ich schon selber nicht mehr mitkomme. Meine Kollegin Susanne ist politisch sehr aktiv das Saatgut als open souce zu erhalten. www.opensourceseeds.org . das gilt für Neuzüchtungen. Meine Kollegin Eva kümmert sich dagegen mehr um den Schutz alter Sorten…

 

Vielfalt ist so wichtig

Wir wollen weiterhin bunte Landschaften, viele Sorten, Artenvielfalt auch bei den Insekten, Vögeln, Mikroorganismen und alles was so kreucht und fleucht fördern. Ein Garten ist doch eine Oase für alle Sinne und unsere Gemüsesorten wollen doch jeden Geschmackswunsch erfüllen. Die Vielfalt ist auch so wichtig, weil sich ja die Bedingungen auch jedes Jahr verändern. Durch Klimaveränderungen und dadurch, dass die Welt näher zusammenrückt, kommen ja immer neue Krankheiten und Schädlinge, wo immer neu selektiert werden kann, je größer der genpool – je vielfältiger die Auswahl ist. Ein wirklich spannendes Thema und wichtig ist auch hier, dass wir da politisch aktiv werden, denn das europäische Recht unterstützt auch hier das im Labor gezüchtete Hybridsaatgut der Konzerne. Auch diesen Film (von arte) möchte ich Euch sehr ans Herz legen: https://filmefuerdieerde.org/filme/gentech-saatgut/die-saatgut-retter

 

 

Auch wenn Ihr manchmal Euch überfordert fühlt, wenn ich sage: wir haben sieben Sorten Möhren, es ist so wichtig, diesen genpool zu bewahren und auch weiterhin anzubauen. Sollten die Samen einfach in einer Samenbank lagern, können sie sich auch nicht den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Und all das können wir nur, wenn das Sortenspektrum auch nachgefragt und gewünscht wird.

 

Feldsalat von vier Höfen:

Ja es ist Januar und es wächst nicht mehr viel. So geht auch der Feldsalat langsam zur Neige und wir haben deshalb die Chance, von allen unseren Partnerbetrieben noch Feldsalat zu bekommen. Das sind verschiedenen Sorten und mal Folienhaus, mal Gewächshaus…also die Vielfalt auch bei den einzelnen Kulturen.

 

Auch die beliebteste Möhre Oxhella gibt es aus Libbenichen und aus Eggersdorf.

 

Und aus Pretschen wird es neben dem Chicorée, frischen jungen Spinat geben, sowie in Liebenhof der Rosenkohl weiter beerntet wird. Der zweite Durchgang.

 

Ergänzt wird unser Sortiment mehr und mehr von den Kollegen aus Südeuropa. Um auch diese Betriebe vorzustellen, werden wir diese Woche das erste Mal Flyer dabei haben. Und auch mehr als letzte Woche, wo die Paprika und die Washington Orangen schon viel zu früh ausverkauft waren. Immer wieder eine große Frage….wieviel brauchen wir wohl von was???

 

Team:

Die Franzi kommt das letzte Mal mit…schnief …sie hat einen neuen Job im Bioladen jeden Tag jetzt. Der Franz wird dabei sein, Katja, Simon, Susanne und tajem – ein Top Team also