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Sonne und Wärme im Februar

Habt ganz lieben Dank für die zugewandten und verständnisvollen Zeilen, die ihr uns schicktet, als mein Team  entschied letzte Woche wegen der eisekalten Wetterprognosen nicht zum Markt zu kommen.

Der heutige Tag verspricht Sonne und Wärme  – für Februar immerhin zweistellige Plusgrade. Und die Plusgrade sollen bestehen bleiben, so dass unserem Kommen zum Markt diese Woche nichts entgegensteht. Und ich freue mich schon sehr, denn durch die Sonne und Wärme der Feldsalat, der Anfang September ausgesät,  nun endlich die nötige Energie zum Wachsen bekommen hat. Die Gärtnerei Libbenichen erntet ihn diese Woche für uns und nächste Woche verspricht uns Boris vom Apfeltraum, genug für uns schneiden zu können.

Dort waren gestern schon 20°C im ungeheizten Gewächshaus und so wird jetzt begonnen, die ganzen verschiedenen Tomatensorten auszusäen.

Schluss mit Winterpause. Oh weh – so viel wollten wir doch noch erledigen im Winter:

Das Holz ist noch nicht fertig gesägt, gespalten und aufgeschichtet für den übernächsten Winter. Die Anbauplanungen sind noch nicht beendet. Die Reparaturen an Hof und Haus warten noch auf Fertigstellung und im Büro ist noch so manches auf dem Stapel: „zu bearbeiten“.

Nun also mit Volldampf auf diese Aufgaben, denn was bis April nicht erledigt ist, dass kann erst wieder im Oktober seinen Platz finden, wenn die Saison vorbei ist. Solange es wächst, gilt es alle Energien dort zu bündeln, damit es einem sprichwörtlich nicht über den Kopf wächst.

 

Noch einmal Kraft getankt und die Seele baumeln lassen, konnte ich letzte Woche im Riesengebirge bei demeter Kollegen Joachim Dutschke und Agnes Murbach.

Es ist immer wieder spannend zu hören, wie es wen wohin verschlug vor ca. 20 Jahren, als unsere Generation den Traum von einem demeter Hof suchte zu verwirklichen. Und wie die unterschiedlichen Charaktere und die unterschiedlichen Plätze zu ganz eigenen Betriebsorganismen führen. Während ich Euch letztes Mal von Nicola in der Uckermark berichtete, so ist der Betrieb in Starek Fort   ganz anderer Natur. Ein böhmisches Dorf, welches mit Herrenhaus und vielen alten Stallgebäuden für die beiden große Herausforderungen in Sanierung alter Bausubstanz einfordert, neben einer großen Landwirtschaft.

Um die alten Gebäude zu nutzen, kommen regelmäßig Schulklassen von verschiedensten Walddorfschulen, die den Hof beleben und die Landwirtschaft und das ländliche Leben dort kennenlernen und auch in Projektarbeiten helfen, ihn weiter zu entwickeln.

Ich bin immer noch ganz erschlagen von der Fülle der Aufgaben, die dort nach der Devise „einfach machen“ mit so viel Liebe zum Detail und zu dem Geist des Platzes in Ruhe und eines neben dem anderen angepackt wird.

Allein der Dachstuhl des Herrenhauses, der nur mit mittelalterlichen Mitteln mit beilbehauenen Balken und Holznägeln saniert wurde, ist ein Kunstwerk schlechthin.

Manchmal kommt mir hier ja auch mein Haus etwas groß und die Aufgaben hier etwas zu viel vor, aber jetzt gehe ich leichtfüßig in die Saison. Alles pillepalle hier, scheint es mir auf einmal zu sein. Ja, einfach machen – nicht lang schnacken.

Es gibt auf dem Hof eine schöne Ferienwohnung und das Riesengebirge ist ganzjährig einen Besuch wert.

 

Am Samstag also mit schönstem Feldsalat und so vielen anderen Köstlichkeiten  werden Euch Christina, Jule, Katharina, Katja und Linus mit mir am Stand begrüßen können.