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Liebe Leut‘,

Morgen, am Donnerstag ist Vollmond. Darum habe ich heute früh gekieselt.

                                                    

Zu gerne möchte ich alle biologisch-dynamischen Präparate und auch alle anderen Arbeiten auch zum richtigen Zeitpunkt anwenden, doch das ist manchmal ganz schön kompliziert in alle anderen Notwendigkeiten einzubauen. Da gibt es nach Maria Thun zum Beispiel die Wurzeltage, an denen ich den Boden für meine Kulturen herrichte, und auch jäte, hacke und Hornmist ausbringe – jedenfalls erziele ich dann die größte Wirkung. Manchmal ist dann aber Erntetag oder Markttag oder nicht das richtige Wetter… Nun heute stimmte alles in der Früh zum Kieseln. Für die Herstellung von Hornkiesel füllt man fein vermahlenen Bergkristall in ein Kuhhorn ein und vergräbt dieses über das Sommerhalbjahr. Das daraus gewonnene Präparat wird dann in kleinem Mengen in handwarmes Regenwasser gegeben und eine Stunde lang dynamisiert. (d.h. eine Stunde lang gerührt, wobei immer die Richtung wieder gewechselt wird, damit der Strudel dazwischen zusammenbricht).  (Bei zunehmenden Mond eben auch.) Eine herrliche Meditationsübung ganz in der Früh…zum Sonnenaufgang. Da hab ich heute aber ein wenig geschummelt…die Sonne strahlt erst um 7 h in meinen von Bäumen umgebenden Garten ….  Mit dem feinen Versprühen des Präparates Hornkiesel regulieren wir die Wärme und Lichtkräfte (darum sprüht man bei Sonnenaufgang) und zwar sprüht man in die Luft über die Köpfe der Pflanzen. Mit Hornkiesel behandelte Pflanzen widerstehen Krankheiten besser, haben ein intensiveres Aroma, mehr Farbe, eine bessere Qualität und lassen sich besser lagern. Und in einem feuchten Jahr voller Schnecken kann man mit öfteren Anwenden von Hornkiesel deren Befall durchaus minimieren.

                                         

Weisskohl der Sorte: Nagels Frühweiß

Laura sagte gestern beim Essen: Nie wäre sie an einem warmen Sommertag auf die Idee gekommen Kohl zu machen! Sie kannte noch nicht Naglers Frühweiß!

Diese Sorte hatte eine Gärtnerfamilie aus Norddeutschland über Generationen gepflegt und entwickelt. Gerade bei Kohl ist das keine einfache Arbeit, denn der Züchtungserfolg kann bei den zweijährigen Kohlpflanzen erst im übernächsten Jahr beurteilt werden. Da die für diesen Kohl eingetragene Züchterin aus gesundheitlichen Gründen keine Verlängerung der Sortenzulassung beantragt hatte, würde es diese Sorte nicht mehr geben. Kultursaat e.V. nahm sich der Sorte an und fand auch eine neue Züchterin, die zufälligerweise Christine und mit Nachnamen: Nagel - wie der Weißkohl - heißt. Sie schwärmt von Geschmack des Weißkohles, von seiner Platzfestigkeit, Gesundheit im Feld, seiner schnellen Entwicklungszeit und frühen Kopfbildung. Die ganze Geschichte über die alte Gärtnerei in Glückstadt könnt ihr hier lesen.

                             

Mit Spitzkohl und Weisskohl lassen sich so leckere sommerliche Pfannengerichte zaubern. Ganz lecker dabei: viel Kreuzkümmel frisch zermahlen kurz vor dem Servieren drunterrühren. Das duftet und schmeckt und hilft beim Kohl verdauen – er bläht dann gar nicht.

Roter Meier …ich muss immer lächeln, da ein sehr guter Kumpel von mir: „der Meier“ genannt wird. Also jetzt nicht politisch, sondern wirklich die Farbe Rot zeichnet dieses Amaranthgewächs aus. Er wurde wie Melde früher wie Spinat gegessen und durch diesen dann aus den Bauerngärten verdrängt. Er besitzt keine Oxalsäure und ist drum viel milder als Spinat. Seine jungen zarten Blätter sind ein hervorragender Salat und darum sind sie in unserer wilden Salatmischung zu finden.

                   

Bohnenkraut

Wieder bekommen wir die leckeren Bohnen von Carmen. Wie man sie mit Bergbohnenkraut zubereiten kann, das habe ich Euch ja schon vor drei Wochen beschrieben. Die letzten Wochen haben wir hauptsächlich das einjährige Bohnenkraut dabei. Wie appetitanregend es ist, können wir schon auf dem Markt merken, kaum dass man es bewegt und der Duft über unseren Stand wabbert…. Hmmm da läuft allen das Wasser im Munde zusammen. Da Bohnen leicht blähend wirken ist dieses seine Hauptaufgabe durch die Förderung des Verdauungssystems verhindert es nämlich Blähungen.  Nach dem bissfesten Vorgaren der Bohnen, diese in Bohnenkraut-Olivenöl schwenken, Dazu einfach die kleinen Blättchen des Bohnenkrauts abzupfen und mit zerhackter Knoblauchzehe und etwas abgeriebener Zitronenschale in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten.  Man kann dieses Bohnenkraut, welches in unseren Breiten nicht überwintert und deshalb als einjähriges Bohnenkraut oder eben Sommerbohnenkraut bekannt ist, auch als Kräutertee aufbrühen. Es hilft dann bei Heiserkeit oder auch bei Verschleimung der Atemwege.

Da mein Zeh noch muckt hilft mir tollerweise der Franz diese und die nächsten Wochen beim Standaufbau. Außerdem ein Garant für einen tollen Markt sind neben Franz und mir: Antje, Fabian, Franziska, Martha und Simon als Team des letzten Samstags im Juni.

 

Und natürlich eine Fülle von regionalem Gemüse auf dem Angebot wird es immer grüner … Carmen wird schon ihre ersten Möhren ernten und in Pretschen schauen sie, ob ihr roter Paprika schon für alle reicht. In Libbenichen gibt es vielleicht schon die ersten Tomaten …und wer Süßkirschen liebt, die Knorpelkirschen sind reif! …und überhaupt: dieser Obsttisch…… wer vermisst da schon Äpfel!  viererlei Melonensorten, Aprikosen und Pfirsiche, Nektarinen und Mangos, Heidel-, Johannis-, Stachel-, Him- und wahrscheinlich auch Brombeeren….. und sogar noch italienische Saftorangen für den Vitamincocktail am Morgen….