Zurück zur Übersicht

Liebe Leut‘,

neulich sagte Antje (sie wohnt auch hier in Trebnitz und hat vor gut 10 Jahren mit mir zusammen den Betrieb geschmissen), hey dieser Spruch: „wir bringen das Land in die Stadt“ – das war doch unser!“. Ja? War es das? Wir machen es einfach.

Das Land, was ist es denn? Es verändert sich stetig. Wer diese Veränderung ganz hervorragend in Wortbildern beschreibt ist Dörte Hansen in ihrem neuen Buch „Mittagsstunde“. Dörte Hansen ist 1964 in Husum geboren (wie ich) und in einem Dorf bei Bredstedt aufgewachsen (ich selbst in Friedrichstadt). Natürlich spricht es mich besonders an, da das Plattdeutsch, welches immer wieder reinfließt, mein Heimatgefühl ganz besonders weckt. Allerdings war ich Vielerlei Orts: während meiner Ausbildung zur Landwirtschaftsmeisterin habe ich in der Bretagne, in Mittelfranken, im Wendland, im Allgäu und hier in Ostbrandenburg gelebt – immer voll auf dem Lande. Vom Grundtenor passt es überall. Dieses Buch möchte ich Euch wirklich ans Herz legen, um ein reales Landgefühl zu bekommen.

Doch kaum ist es aufgeschrieben verändert es sich auch schon. Die Dörfer, eben noch abgeschrieben, aufgegeben, werden immer populärer. Jedenfalls hier. Während vor 10 Jahren kaum ein Gehöft überhaupt verkäuflich war, steigt die Nachfrage mächtig an. Die ländliche Region wird wieder attraktiver – es bilden sich Genossenschaften für Bioläden und alternative Kultur; Vereine für Schulgründungen ; Initiativen, die die Bahn dazu bringen möchte, öfter und flexibler zu fahren und langweilig wird es einem hier nie! Egal ob Musik oder Sport oder Kultur – es gibt auch viel zu viel als dass man alles machen könnte, was man möchte.  Dank modernen Technik und der ehrenamtlichen Netzwerker, die uns alle auf dem Laufenden halten, wissen wir auch immer über alles Bescheid. Abgehängt komme ich mir hier gar nicht vor!

Und dann doch das ganze gute Essen! Der direkte Kontakt zu den Kollegen und bei jeder Mahlzeit sagen zu können: „der Salat ist zusammengestellt aus Asiasalat von Carmen, Löwenzahn von Alma, Endivien von Boris und Romana von HP sowie Kräutern aus dem eigenen Garten…“ oder entsprechend anders. Das ist doch wirkliche Lebensqualität, neben der Ruhe (die haben wir jedenfalls ab und zu, wenn die Bildungseinrichtung nebenan mal ruhige Gäste hat, der Nachbar weder die Kreissäge noch den Freischneider anschmeißt …). Landleben ist schon schön.

Letzte Woche schrieb ich Euch von der Besonderheit des Naturland Ei Care Projektes und schon stand am Samstag in der Berliner Zeitung ein Artikel über das Bresse Huhn mit der Überschrift: „Das blaue Wunder“ – ihre Zehen sind blau, darum. Dieser Artikel war schon einmal in der Badischen Zeitung gestanden und dort ist er online geschaltet. Wirklich gut geschrieben: Hier.

Was gibt es sonst noch diese Woche besonderes im Angebot? Meerrettich! Endlich! Und ich kann auch den ersten Topinambur ernten.  Und weiterhin ist das regionale Angebot so breit und gut, dass auch hier die Frage ist, wann soll ich das alles kochen! Feldsalat und Postelein, Schwarz –, Grün-, Spitz-, Weiß-, Rot-, China- und Wirsingkohl, Kürbisse aller Arten, Rote und Gelbe Bete… samenfeste Möhren und zwar kommt jetzt die allerbeste Sorte: ROBILA von den Gärtnern in Libbenichen. Auch samenfesten Blumenkohl – er ist leicht roséfarbend – sehr schön und Spinat von Carmen vom Waldpferdehof.

Wer packt Euch das diesen Samstag alles in Eure von Euch mitgebrachten Beutelchen und Körbe? Antje, Fabian, Hannah N., Martha, Simon und ich, Suse

Eine wunderschöne Herbstwoche wünsche ich Euch