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Liebe Leut‘,

                      

auch wenn die Sonne jetzt strahlt und das so lichte zarte Grün der Frühlingsblätter und Pflanzen zum Leuchten bringt, so war es doch eine harte Nacht für die früh sich schon raustrauenden Pflanzen mit diesem Nachtfrost.

Zwar bin ich gestern noch einmal alles abgegangen…habe ich auch keinen Wasserhahn vergessen, die Kübelpflanzen alle wieder reingebracht und auch die Aussaaten alle gut abgedeckt???...da fiel mir heute früh ein, dass ich den schon mehrere Winter überlebten Rosmarin vergessen habe, abzudecken….hoffentlich schafft er es.

                        Kartoffeln

Ja, dieses Denken, des immer früher alles haben wollen, birgt besondere Risiken. Wenn Maya und Jürgen aus Libbenichen Mitte Juni gerne die ersten regionalen Frühkartoffeln anbieten wollen - …..und da bin ich ihnen sehr dankbar, denn auf dem Markt werde ich danach schon ab Anfang April befragt….. - , dann heißt es diese Nächte, viele viele Meter von Vlies doppelt und dreifach auf die zarten, frostempfindlichen Pflänzchen legen, und hoffen, dass das Thermometer nicht zu stark in den Keller steigt. Sonst war alle Mühe umsonst – enorme Saatgut- und Arbeitskosten – umsonst.

 

Auf dem Landgut Pretschen hat man ja vor Jahren ein riesiges mit Holzpellets beheizbares Gewächshaus gebaut, um auch bei den beliebtesten Gemüsen Gurken und Tomaten viel früher sein zu können, als im Bio Anbau sonst üblichen unbeheizten Gewächshäusern.

Wie viel das ausmacht sieht man besonders jetzt Mitte April, wo in den „normalen“ Gewächshäusern gerade die jungen, veredelten Gurkenpflanzen getopft werden und wir aus Pretschen schon die ersten fertigen Gurken bekommen.

          Gurkenpflanzen    fertige Gurken

Gibt es da ein „richtig“? Hat es nicht seine Berechtigung, wenn dort, wo es keine Winter gibt und der Frühling wie unser Sommer ist, mit wenig Energieaufwand die Sommergemüse angebaut und zu uns transportiert werden?

             Dicke Bohnen in meiner Gärtnerei nach dem Frost

So haben wir seit letzter Woche Dicke Bohnen aus Italien im Angebot. Unsere im Februar gelegten Bohnen zeigen jetzt gerade die ersten Triebe und sie sehen heute Morgen vom Frost ganz betreten aus. Die ersten Bohnenschoten kann ich Mitte Juni ernten.

Es ist nicht nur im Anbau ein Gemüse, welches seine Zeit braucht – auch in der Zubereitung: Zuerst pult man die Bohnen aus den Schoten, so bleibt von dem großen Haufen nur ein Drittel übrig. Dann werden die Bohnen blanchiert und danach werden die Häute abgedrückt. Erst dann hat man die super lecker schmeckenden Bohnen, die - vielleicht zusammen mit geschmorten Möhren - ein schönes Risotto geben.

 

Rhabarber

Ich liebe Rhabarber allein schon deswegen, weil es eines der wenigen Gemüse ist, die es wirklich nur zu einer ganz bestimmten Zeit gibt. Nicht vorher und nicht nachher – und nur von hier.

                           

Auch liebe ich seinen Geschmack – diese Säure, die zusammen mit der Süße des Zuckers ein ganz besonderes Gaumenkribbeln erzeugt. Rhabarber Crumble – warm aus dem Ofen gezogen – ist ein einfacher Nachtisch, der begeistert.

   

Bald ist wieder Zeit für die Herstellung der Präparate im Frühjahr. Dazu wurde jetzt schon fleißig Löwenzahn geerntet. Da bei dem schneeregenreichen Wetter, eine Trocknung in der Sonne grad nicht möglich ist, leuchtet es von meiner Ofenbank sonnig gelb.

 

Am Samstag hoffen wir auf den gleichen Sonnenschein, der heute hier hineinscheint auf dem Marktplatz. Es gibt wieder den zartesten Spinat, die schärfsten Radieschen, die schönsten Lauchzwiebeln und wunderbar aromatische Kräuter von uns demeter Betrieben aus der Region. Auch schon schönen Kopfsalat – auch Eichblatt und Batavia und scharfen Rucola und Asiagemüse. Wir werden wieder gemischte Kräuter für Grüne Soße bündeln – ohne Borretsch – und die wilden Kräuter zusammen sammeln für smoothie und Salate als Frühjahrskur.

 

Es freuen sich: Christina und Hannah, Katja, Katharina und Linus und Severin und ich auf Euch. Bis dahin alles Gute wünscht die Suse