Liebe Leut‘,
neulich kam mein Nachbar vorbei, als ich gerade die ersten Rollis in den LKW schob. Er bot mir an, mir zu helfen. Als er am Gewicht scheiterte, fragte er erstaunt: „Wissen die eigentlich, wie hart Du arbeitest?“ Er ist des gleichen Jahrgangs und hat vor ein paar Jahren seine gegründete Firma mittlerweile verkauft, sich von dem Gewinn hier nebenan ein Häuschen gekauft und nun die Kneipe, die er zu einem Dorftreffpunkt für alle und jeden umbauen möchte, als neue Lebensaufgabe. Mit „die“ meinte er, die Dorfbewohner, die er in der Kneipe trifft, die sich bestimmt das ein oder andere Mal fragen, was macht sie da eigentlich? Und weiter fragte er: „Wie lange willst Du das denn noch machen?!?“
Als wir letzten Samstag die letzten Rollis nach dem Markt in den LKW rollten und dann erst sahen: rechts hinten ist ein Reifen platt, kämpften Katja und ich, um den schweren Reservereifen aus der Verankerung zu lösen. Und sie fragte mich: „Warum hast Du keinen kleinen VW – Bus?“
Diese Woche fängt der Ofenbauer an, für die Wohnung nebenan einen Grundofen zu bauen. Davor musste aber noch ein Wanddurchbruch durch mich gestemmt werden. Hier in meinem großen Haus sind die Wände eben auch monströs. Ich lieh mir entsprechende Geräte, die eigentlich viel zu schwer sind und den ganzen Körper durchrütteln. Bis heute schmerzt mir alles.
Das sind alles so Momente, die mich natürlich auch zum Innehalten animieren. Einmal stoppen, wahrnehmen, fragen: „ist es noch richtig?“
Doch ja. Das Team letzten Samstag stand geschlossen da und half, als die Reifenpanne mich am Heimfahren hinderte. Was für ein behütetes Gefühl. Kollege Zielke lieh mir seinen Wagenheber, Ewa schmiss sich unters Fahrgestell – letztendlich scheiterten wir nur daran, dass beide der Zwillingsreifen kaputt waren und ich nur ein Reserverad natürlich dabei.
Dieses bunte Team, an unserem bunten Marktstand, wo jeder sich mit seinem Können und seiner Art einbringt, das ist wie in meinem bunten Garten. Die Mischung macht es.
Auch die Anforderungen, die mit meinem Leben hier verbunden sind - über das Jahr, in den verschiedenen Monaten, in der Woche verteilt - sind so komplex und nie langweilig. Selbst ewige Routinearbeiten bekommen durch ihre Routine inmitten dieser Buntheit ihre kraftgebende erfüllende Funktion.
vom Holzhacken zum Blumenbinden, nachts den Marktstand aufbauen, Tomaten einkochen....
Vom 23.Dezember bis zum 16.Januar machen wir eine Marktpause, in der ich schon einmal vorausschauend die nächsten 10 Jahre entwickeln möchte. Hin zu mehr Leichtigkeit. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Davor stehen noch fünf Samstags Märkte, im vorweihnachtlicher Ambiente.
Immer noch haben wir die schönen, duftenden, sehr gut brennenden Bienenwachskerzen dabei. Lediglich die Kegel sind schon ausverkauft.
Unsere Auswahl an regionalen Gemüse ist immer noch groß. Nur die Sommergemüse, wie Tomaten, Paprika und Zucchini kommen aus Italien und Spanien – sowie vieles beim Obst, wo nur die Äpfel und Birnen in Deutschland wuchsen. Hier unser Angebot.
Besonders zu empfehlen an Herbstgemüsen diese Woche:
Samenfester Blumenkohl vom Waldpferdehof (demeter)
Fenchel von der Gärtnerei Libbenichen (demeter)
Wirsing von Almas Garten (demeter)
Schwarzkohl, sowie Herbstrübchen von der Gärtnerei Apfeltraum (demeter)
Rosenkohl von der Gärtnerei Liebenhof (Bioland)
Und so vieles mehr….
Und natürlich viele viele Salate:
Hirschhornwegerich von der Gärtnerei Apfeltraum (demeter)
Feldsalat von der Gärtnerei Libbenichen (demeter)
Winterkresse vom Waldpferdehof (demeter)
Endiviensalat von Almas Garten (demeter)
Und auch da vieles mehr…..
Diesen Samstag bei entspannten Wetter mit Sonne und Wolkenmix und 10°C mit nur leichten Ostwind (Wettervoraussage) mit dem Team bestehend aus: Antje, Ewa, Franzi, Hannah, Steffi, Susanne und mir, Suse und bester Laune