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Liebe Leut‘,

wie schnell war der Sommer jetzt vorbei … wie schnell von verschwitzter Sommerbluse zum Wintermantel war der Wechsel…von fröhlichen Schwalbengezwitscher zu laut trompetenden Kranichen, die auf ihren Zug in den Süden hier zwischenstoppen… von alle Sinne draußen und nach außen gerichtet, ständig aktiv, hin zur Innenschau halten, am Ofen sitzend, Tee trinkend. … na ja jedenfalls an den jetzt länger werdenden Abenden.  …ist ja doch noch auch draußen eine Menge zu tun.

Am Montagabend haben wir sogar einen Ausflug nach Berlin gemacht. Ein Vortrag von Charles Eisenstein lockte uns in die Urania. Sein Buch: „eine schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich.“ hatte ich im Winter gelesen und seine Philosophie erinnert mich ein wenig an Thich Nhat Hanh „Liebesbrief an die Erde“.  Jetzt steht die Klimaveränderung im Focus des Bewusstseins. Es ist jedoch nur eines der vielen Formen in denen sich die Krise unseres Lebensstiles äußert. In der Natur ist alles miteinander verbunden. Wir müssen dahin kommen, die Mutter Erde zu lieben, sie als ein großes lebendiges Organ zu sehen und zu erfühlen. Nach einer Menschheitsentwicklung zu immer mehr Individualismen, sollte es jetzt zu einer Weiterentwicklung führen, die uns wieder mit der Natur verbindet, denn wir sind und bleiben ein Teil von ihr.

Viel zu schlecht hier von mir versucht, die Gedanken zusammen zu fassen. Natürlich alles viel komplexer. Für mich sehr schlüssig und rund und zukunftsweisend jedenfalls seine Philosophie.

Ein guter Freund fragte mich letzte Woche, ob ich auch schon meinen ökologischen Fußabdruck errechnet habe. Es sei doch im Netz so ein Fragebogen kursiert. Er war schon erschrocken, dass er über dem Durchschnitt der Deutschen läge. So machte ich ihn auch. Und obwohl vegan essend, nur biologisch produzierte Lebensmittel verwendend, sehr wenig meinen Hof verlassend und mit dem gemeinschaftlichen Auto privat fahrend, Urlaube zeltend mit Fahrrad, mit dem Lehmgrundofen mit Holz heizend und auch sonst kaum etwas konsumiere, verbrauche ich nach der Berechnung eineinhalb Erden. Wirklich ganz schön erschreckend. Nicht angeben konnte ich zudem dort in den Ankreuzfragen, dass wir mit dem Auto zu unseren Fahrradurlauben fahren, dass mein Liebster oft mit dem Auto zu mir fährt, dass ich beruflich ja mit dem LKW nach Berlin fahre jede Woche u.s.w. Das macht mich doch alles sehr nachdenklich.

Nichtsdestotrotz fahre ich am Samstag wieder nach Berlin und 20°C sagt der Wetterbericht – welch ein Kontrast zu dem verregnet – feuchtkalten Wetter am letzten Samstag. Obwohl schon der erste Bodenfrost hier ganz schön stark war Montag früh, sieht man davon nicht viel an den Kulturen.

  

Also weiterhin kann man in regionalen Gemüse schwelgen:

Gemüse vom Blech macht sich besonders gut mit Süßkartoffeln und Kürbissen. Gerade der grüne Hokkaido, der geschmacklich seinen orangen Verwandten noch überragt, wirkt mit seiner grünen Schale sehr apart kontrastreich. Schnell geht es auch, wenn man ihn in Spalten schneidet.

Herbstrübchen (Navets) bekommen wir von der Gärtnerei Apfeltraum. Es sind zarte Rüben, die ein klein wenig Schärfe durch Senföle haben (sehr gut vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten). Klassisch bereitet man sie zu, indem man sie nach dem Garen karamellisiert.

Der Zuckerhutsalat ist dieses Jahr besonders prächtig. Durch seine Bitterstoffe hilft er dem Darm und der Galle bei der Verdauung. Man hobelt einfach immer so viel ab, wie man für seinen Salat braucht und legt ihn für den nächsten Tag wieder in den Kühlschrank. So hat man von einem Zuckerhutsalat eine ganze Woche. Wie bei allen Herbstsalaten kombiniert man ihn am besten mit Birne und das Dressing kann gut ein Nussaroma haben (zum Beispiel mit Tahin) und etwas mit Honig abgerundet.

Von unserem Lieblingsapfelanbauer aus dem Alten Land bekommen wir den Roten Boskopp und die Sorte Topaz, so dass auch alle, die eher saure Äpfel mögen, nun auf ihren Geschmack kommen.

Senföle – wirklich ideal als Vorbeugung für alle Atemwegserkrankungen) findet ihr auch im Asiasalat und beim Pak Choi und dem Roten Rettich, den wir vom Apfeltraum als Bundware bekommen.

 

Diese Woche am Start: Antje, Imkerin und Gärtnerin im Sommer auf dem Hof Schwalbennest, Hobbygärtnerin Steffanie,  Masterstudentin für Nachhaltigkeit Chiawun, Naturschutzstudent Simon, Susanne H.,  Expertin in allen Bereichen der ökologischen Landwirtschaft, Franzi, die es so aufs Land zieht und mir, Suse, die je mehr sie weiß, merkt, was sie alles nicht weiß und so gerne noch wissen möchte…