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Lautes Getrampel schreckte mich aus dem Schlaf hoch – der Griff zur Nachttischlampe – hey! Was war das?!?!!: ein junges Rind trabte durch das Schlafzimmer. So schnell war ich noch nie aus dem Bett! Die Küchentür stand auf und draußen war alles hell erleuchtet. Zum Glück stob das Rindvieh auch gleich durch diese Tür wieder raus – ich hinterher. Draußen Feuerwehr und das ganze Dorf auf den Beinen. Anscheinend sollte der Nachbar eine LKW Ladung Kälber bekommen. Ein anderer Nachbar kam gleich auf mich zu gerannt: „Der LKW hat beim Rückwärtsfahren Deinen LKW erwischt – Totalschaden!“

Schweißgebadet wachte ich auf. Mitternacht. Was für ein realer Traum – skurill – habe ich sonst nie. Samstagnacht – ich stehe auf und schaue nach draußen – eben unter Null °C und leichter Regen. Genau, wegen der Androhung auf Eisregen hatte ich den LKW schon hoch an die Einfahrt gestellt, damit ich nicht auf eisglatter Kopfsteinpiste schon den Tagesanfang nicht wuppe.  Das hatte wohl auch zu meinem beängstigenden Traum geführt. Nun das scheint ja wirklich so zu sein mit dem Blitzeis. Dann mal anziehen – Kaffee für gleich und 6 Kannen Tee für die Kollegen für den Tag kochen – Verkehrsfunk gehört: B1/B5 wegen Verkehrsunfall in Friedrichshain voll gesperrt. 1h früh – dann fahre ich heute mal eine Stunde früher los als sonst, kann ja sein, dass ich bei Blitzeis die 100 km zum Markt kriechen muss. Eigentlich sind es nur 75 km, wenn ich durch die Stadt fahre. Über die Autobahn allerdings sind es 100 km – die sind bei Glätte auch eher abgestreut und die B1 ja voll gesperrt.

Doch alles gut. Die Temperatur scheint gerade noch zu reichen, dass der Regen nicht auf der Straße gefriert und ich bin schon vor 3 h am Platz. Zeit noch ein Tee zu trinken und dann den LKW auszuladen.

 

Leider steht ein Auto auf „meinem“ Parkplatz, so dass ich jeden Rolli aufwendig um ihn herum rangieren oder über die hohe Bordsteinkante hochkippen muss. Auch auf unserem Marktplatz stehen noch Räder und eine Vespa, die ich noch irgendwie zur Seite bekommen sollte. Zum Glück kommen alle anderen Markthändler auch früher, die der Wetterbericht auch alle unruhig hat schlafen lassen und alle packen mit an. Alleine hätte ich das nie geschafft. Inzwischen ist es 4 h.

 

Nun heißt es sechs Schirmständer zu stellen, sechs große Schirme zu spannen, mit schweren Gewichten gegen Wind zu sichern, Tische, Böcke, Kisten, Tücher, Lampen, Tüten….alles hat seinen Platz und seine Art und Weise, wie es steht. Und für all das braucht es noch einmal 2 Stunden.

                             

Die Gemüse und Salate von meinen benachbarten Betrieben bringe ich ja selber mit. Zitronen, Orangen, Datteln und all das übrige bringt unser regionaler Naturkosthändler Terra direkt auf den Markt. Heute kommt er schon kurz vor 6 h – da fällt eine weitere Anspannung von mir ab, denn auch er ist personell knapp aufgestellt und bei frischen Produkten kann man ja nichts lange vorplanen. Fällt ein Fahrer plötzlich aus, kann es schon mal vorkommen, dass wir erst spät unsere bestellten Waren bekommen. Das ist in der Saison kein so großes Problem, doch im späten Winter, wenn wir nichts Eigenes mehr haben, ein sehr großes.

                     

Um 6 h kommen dann die lieben Kollegen, um all das Schöne noch schöner aufzubauen. Jeder bekommt einen Aufbauplan an die Hand und so kümmert sich heute Simon um den Salat Tisch, Fabian um das Obst, Christina um den Kassenbereich, Martha von Honig bis zu den Kräutern, Jasmin und ich um den großen Gemüsetisch.

7h30 muss alles fertig sein. Denn dann heißt es noch: Preisschilder verteilen und Rollis wieder in den LKW. (Das geht heute nicht, weil immer noch das Auto dort steht.) Und gerne noch eine Kleinigkeit frühstücken, weil zum Essen und Trinken kommen wir sonst erst wieder um 13 h.

Nun ist es 8h. Der Markt beginnt. Ich habe schon 8 Stunden harter Arbeit hinter mir und freue mich auf Achims Kaffee, der die Lebensgeister weckt und mich die nächsten 8 h aufrecht hält.

                            

Um 17 h war ich dann beim Hof Apfeltraum, direkt gleich auf dem Heimweg noch mit dem LKW, zum Adventsmarkt. Das tat so gut. Eine wunderbare Atmosphäre mit einem kleinen Lagerfeuer in der Mitte und jede Menge entspannter Menschen und spielender lachender Kinder.

Dieses war ein Bericht vom letzten Samstag: 1.12.2018. Diesen Samstag (8.12.2018) wird der Frost nicht das Problem sein. Sturmböen und Regenschauer werden wohl eher die Herausforderung des Tages.

Alma von Almas Garten schrieb unter ihr Angebot der Woche: Das Jahr geht zu Ende und die Gemüsebestände auch…. Peu á peu verblasst das Grün auf meiner excel Tabelle des Angebots. Dunkelgrün steht für Regional, Hellgrün für Deutschland, Weiß ist aus Europa. Doch noch bekommen wir den schönen Rosenkohl von Sabine (Gärtnerei Liebenhof), den Grünkohl von Boris (Hof-Apfeltraum), den Schwarzkohl von Alma (Almas Garten), den Wirsingkohl von Carmen (Waldpferdehof) und die leckeren Oxhella Möhren von HP (Libbenichen). Und so vieles mehr. Sellerieschnitzel mit karamellisierten Belana Kartoffeln und gebratenen Rosenkohl. Dazu Postelein-Radicchiosalat mit Winterkresse und Birnen Xenia, dazu frisch entsafteter Rote Bete - Möhren-Oxhella Möhren – Apfel Pinova Saft ….. nur ein Beispiel für eine regionale gesunde und leckere regionale Mahlzeit.

Noch mehr Inspirationen können Euch am Samstag Hannah M, Lisette, Simon, Fabian, Edgar und ich Euch geben.