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Liebe Leut‘,

schon am übernächsten Samstag, dem 2.Februar, ist Lichtmess – das sind dann 40 Tage nach Weihnachten und man merkt enorm, wieviel länger die Tage schon sind – wieviel mehr Licht da ist. Darum fängt man im geschützten Anbau dann auch langsam mit den Aussaaten der Tomaten u.ä. an. Die Saison geht also so allmählich wieder los und schwupps tauchen wir Landwirte und Gärtner wieder unter. Dann gleichen wir wieder den indischen Göttern mit den vielen Armen und Händen, die alles irgendwie jonglieren und bestmöglichst hinkriegen wollen.

Denn seinen Betrieb dann am Laufen zu halten mit allen Herausforderungen des Lebendigen (Pflanze, Boden, Wetter, Mitarbeiter*innen etc.) und der Technik (manchmal kommt auch sie einem sehr lebendig vor) – da geht nix anderes mehr. Da geht auch Administratives einfach an einem vorbei. Dafür hat man ja auch die Verbände, den Vorstand, Delegierte – „ach, „die anderen“ werden sich schon kümmern. Ich bin jetzt auch schon so alt, sollen die jungen doch mal machen…“ na, Ihr kennt das ja. Das ist ja in der Gemeindearbeit und der größeren Politik nicht anders. Es ist ja auch alles ehrenamtlich und unentgeltlich, wenn wir uns zusätzlich zu der Produktion der guten Lebensmittel (und was damit alles verknüpft ist) zusätzlich noch in der Verbandsarbeit engagieren. Vor allem bei uns kleinen Betrieben ist da kein Potential - jede Minute in der Saison muss sehr produktiv sein.

So kommt dann manchmal erst das Erwachen, wenn wir im Januar uns über unsere Schreibtische beugen und erst wieder mitkriegen, was in dem Jahr passiert ist.

So die Verhandlung der Vorstände des demeter Verbandes mit Supermarktketten. Hoppalla.

Hey, wir wollen doch anders wirtschaften! Nicht nach dem Prinzip des ständigen Wirtschaftswachstums mit fortwährender Gewinnmaximierung für nur sehr Wenige zu Lasten sehr Vieler. Wir Bauern wissen, dass das nicht geht. Boden ist nicht vermehrbar. Der Planet ist beschränkt.

Wir wollen neue Wege des gemeinsamen Wirtschaftens gehen für die nächsten Generationen und für unseren Planeten eine echte Zukunft sichern. Dazu gehören:

Solidarische Landwirtschaft

Gemeinwohlökonomie

Regionalwert AG

Achtsames Wirtschaften

Echte Basisdemokratie  (der Malser Weg)und viele andere mehr.

Die Zukunft der Welternährung und der zukünftigen Landwirtschaft liegt in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft (lt Weltagrarbericht)! Dazu passt eine kleine Handelsstruktur. Bunt und vielfältig. Marktstände und Bioläden. SoLaWis und und und – nur sicher kein Konzern, wie die Schwarzgroup, Europas größter Lebensmittelhändler und viertgrößter Lebensmittelhändler der Welt.

Das ist meine Meinung und die Meinung vieler demeter Gärtner und Landwirte, die jetzt ein Diskussionspapier an den Vorstand schickten, aus dem ich hier auch Passagen übernommen habe.

Am Samstag werde ich Unterschriftenlisten mitbringen. Wenn man auch der Überzeugung ist, das demeter nicht in Supermarktketten passt, kann man da unterschreiben.

Wie sehen uns am Samstag bei winterlichen Wetter – mit im Team werden sein: Hannah M. und Hannah N., dazu ein letztes Mal Felix, der dann in die Wissenschaft geht und wieder einmal Franz, der als junger Vater und Doktoranwärter mal wieder Marktluft schnuppern will und Katja und ich, Suse, als erprobtes Marktteam, die schauen, ob es Gasgebläse braucht oder Schneeschaufel – die Wetterberichte sind sich noch sehr uneinig J